Das IMPAC³ Team freut sich über die Nominierung für die Kategorie Forschung. Drei Projekte mit dem Schwerpunkt "Biologische Vielfalt" waren für den Preis nominiert. Preisgewinner war am Ende das Projekt F.R.A.N.Z. (siehe unter News).

Zur Jurybegründung für die Nominierung des IMPAC³-Projektes geht es hier: zur Webseite


Hier zitieren wir aus der Begründung für die Nominierung:

IMPAC3 - Sortenvielfalt für die Mischkultur


Hintergrund
Hobbygärtner wissen, dass man Zwiebeln und Möhren am besten in einer Mischkultur anbaut. Die
Zwiebel vertreibt die Möhrenfliege, die Möhre die Zwiebelfliege; beide Kulturen profitieren so vom
gemeinsam genutzten Beet. Was im Hobbygarten funktioniert, gilt im Prinzip auch auf dem Acker.
Auch hier helfen Mischkulturen - z.B. Ackerbohne und Weizen -dabei, Nährstoffe im Boden
gleichmäßiger zu nutzen, sich gegenseitig vor Schädlingen zu schützen oder im Wachstum zu
fördern. Vorteile ergeben sich jedoch nicht nur für die einzelnen Feldfrüchte, sondern auch für die
dort lebende Tier- und Pflanzenwelt. So finden Tiere wie z.B. Wildbienen ein reichhaltigeres
Nahrungsangebot vor als es in Monokulturen der Fall wäre.

Kurzbeschreibung des Projektes
Das Zentrum für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung an der Georg-August-Universität
Göttingen möchte eine bestehende Wissenslücke bei der Züchtung von Kulturpflanzensorten
schließen, denn bisher ist die Pflanzenzüchtung nicht auf den Anbau von Kulturpflanzenmischungen
ausgerichtet. Die Züchtung neuer Sorten verläuft üblicherweise im Reinanbau, also Monokulturen.
Daher ist es bisher völlig unbekannt, welche Sorten für einen Mischanbau ambestengeeignet sind
und worauf bei der Züchtung zu achten ist. So dürfen sich die unterschiedlichen Kulturen z.B. nicht
gegenseitig im Wachstum behindern. Das interdisziplinäre Forscherteam, welches sich aus elf
verschiedenen Fachrichtungen zusammensetzt, untersucht hierbei nicht nur die oberirdischen
Pflanzenteile, sondern erstmalig auch die unterirdischen Interaktionen der Mischungspartner wie z.B.
Wasser- oder Nährstoffnutzung. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
geförderte Projekt zeichnet sich u.a. durch eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen
Saatgutunternehmen aus; auf diese Weise werden die Kulturpflanzensorten bereits frühzeitig auf ihre
Praxistauglichkeit hin überprüft. Auch die Vorlieben der Endverbraucher werden mithilfe von
Marktforschung ermittelt und können so von Anfang an berücksichtigt werden. Die Forscherinnen
und Forscher beschränken sich hierbei nicht nur auf die Untersuchung und Züchtung einjähriger
Ackerkulturen, sondern beschäftigen sich ebenfalls mit mehrjährigen Pflanzen wie Gräsern und
Gehölzen.

Nominierungsbegründung der Jury
Der Untersuchung und Züchtung von Sorten, die sich für den Mischanbau eignen, wurde bisher kaum
Beachtung geschenkt. Es ist daher völlig unbekannt, welche Sorten für den Mischanbau in Frage
kommen und worauf bei der Züchtung zu achten ist. Der innovative Forschungsansatz von IMPAC3
legt sein Hauptaugenmerk auf die Verbindung von Ökologie und Produktionstechnik und schafft so
die Grundlagen für die Züchtung neuer Pflanzenarten, die besonders ertragsreich, ressourceneffizient
und w idersta nd sfä hig sind.