06.02.2014, 19:00 Uhr: Vortrag von Heinz-Jürgen Voß 'Making Sex: auch biologisches Geschlecht ist gesellschaftlich gemacht'

Am Donnerstag, 06.02.2014, hält Dr. Heinz-Jürgen Voß einen Vortrag über 'Making Sex: auch biologisches Geschlecht ist gesellschaftlich gemacht'. Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr in ZHG 003 statt und vom AStA der Uni Göttingen organisiert.

Vortrag:
Biologisches Geschlecht erscheint vielen als 'sicher', als 'natürlich' im Sinne von vorgegeben und unabänderlich. Das ist es nicht. Auch bei den derzeitigen biologischen Konzepten über Geschlecht - genauso wie bei den historischen - handelt es sich um Theorien. Sie sind Resultat einer gesellschaftlichen Ordnung, die zwei Geschlechter unterscheidet - und die in der Bundesrepublik Deutschland noch immer nicht vor menschenrechtsverletzender Gewalt zurückschreckt, wenn es darum geht, eindeutig 'weiblich' oder 'männlich' herzustellen. Heinz-Jürgen Voß arbeitet heraus: Mit den aktuellen biologischen und medizinischen Theorien über Geschlecht sind besser viele Geschlechter erklärbar, als nur zwei oder drei.

Biographische Notizen:
Heinz-Jürgen Voß (Dipl. Biol., Dr. phil.) studierte Diplom-Biologie in Dresden und Leipzig und promovierte 2010 zur gesellschaftlichen Herstellung biologischen Geschlechts. Forschungsschwerpunkte sind: biologisch-medizinische Geschlechtertheorien, Geschichte und Ethik der Medizin und Biologie, Queer-feministische und kapitalismuskritische Theorien; Heinz-Jürgen Voß ist antirassistisch, antifaschistisch und queer-feministisch politisch aktiv. Aktuelle thematische Buch-Veröffentlichungen: 'Making Sex Revisited' (Bielefeld 2010), 'Geschlecht: Wider die Natürlichkeit' (Stuttgart 2011), 'Intersexualität - Intersex: Eine Intervention' (Münster 2012), 'Queer und (Anti-)Kapitalismus' (gem. mit Salih Alexander Wolter; Stuttgart 2013).