Eine Alternative zum Töten männlicher Eintagsküken:
22.11.19 neue Untersuchungen zum Zweinutzungshuhn Lohmann Dual
Wichtige Ergebnisse des Projekts Integhof (Geflügelhaltung neu strukturiert: Integration von Mast und Eierproduktion bei Einsatz des Zweinutzungshuhns als Maßnahme zum Tierschutz) sind nun in der Zeitschrift FLEISCHWIRTSCHAFT in deutscher Sprache erschienen. Die erste Studie vergleicht die gemästeten Hähne der Lohmann Dual und Lohmann Brown Plus, die zweite Studie thematisiert die Schlachtkörper- und Fleischqualität der Hennen nach der Legeperiode.
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Die Mast von männlichen Tiere aus Legehybridlinien ist aus ökonomischer Sicht nicht sinnvoll. Seit Beginn der Spezialisierung der Geflügelzucht in Mast- bzw. Legelinien, werden die Hähne der Legelinien direkt nach dem Schlupf aussortiert und getötet. In den letzten Jahren wächst das Bewusstsein über diese unethische Praxis und es werden mehrere Alternativen untersucht. Neben der Geschlechtsbestimmung direkt im Ei (in ovo-Technologie) stellt insbesondere auch die Umstellung auf sogenannte „Zweinutzungshühner“ eine Möglichkeit dar, durch die Rückkehr zu weniger spezialisierten Genetiken beide Geschlechter zu Nutzen und das Töten überflüssig zu machen. Das Projekt Integhof wurde nach gut dreijähriger Laufzeit im März 2019 mit Erfolg abgeschlossen. In Göttingen lag der Fokus der Untersuchungen auf der Schlachtleistung und der Fleischqualität. Es zeigt sich beispielsweise bei der Mast der Hähne, dass die Genetik Lohmann Dual gegenüber den Hähnen der Legelinien ein deutlich höheres Schlachtgewicht mit einem höheren Anteil wertbestimmender Teilstücke Brust und Schenkel erreicht. Da die Umstellung auf Zweinutzungstiere auch bedeutet, dass die Hennen weniger leistungsorientiert und -spezialisiert sind, sollte bei der Entscheidung über den Einsatz dieser Tiere zusätzlich auch die Legeleistung berücksichtigt werden. Da die Hennen nach der Legeperiode ebenfalls geschlachtet werden und beispielsweise als Suppenhenne Verwendung finden, wurden auch diese Tiere innerhalb des Projektes untersucht.
Die beiden Veröffentlichungen finden Sie hier:
Teil I: Betrachtung der Mastleistung und Fleischbeschaffenheit männlicher Zweinutzungstiere der Linie Lohmann Dual im Vergleich zu Hähnen aus der Legelinie Lohmann Brown Plus
Teil II: Betrachtung der Masteignung und Fleischbeschaffenheit von Zweinutzungshennen der Linie Lohmann Dual im Vergleich zu Legehybridhennen der Linie Lohmann Brown Plus nach einer Legeperiode
Die Dissertation von Frau Dr. Lisa Siekmann stellt darüber hinaus noch Ergebnisse über den Vergleich zu herkömmlichen Masthybriden und die sensorische Charakterisierung des Fleisches der Lohmann Dual dar.
SIEKMANN, L. (2019): Die Fleischbeschaffenheit der Zweinutzungshuhnlinie Lohmann Dual. Eine
vergleichende Betrachtung (bio-)chemischer, physikalischer, struktureller und sensorischer Parameter. Dissertation an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Sommerpromotion 2019, (1-168). https://elib.tiho-hannover.de/receive/tiho_mods_00000127
Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
Forum Wissen
18.11.2019 Filmdreh im Sensoriklabor
Wie entsteht Wissen? Welche Menschen und Dinge sind daran beteiligt? Hat das Wissen-Schaffen Methode? Um solche Fragen beantworten zu können, werden im zukünftigen Göttinger Wissensmuseum unterschiedliche Labore der Universität Göttingen vorgestellt. Unser Sensoriklabor ist eines von fünf, das dort für kommende Museumsbesucher*innen zu erleben sein wird. So drehten wir gestern gemeinsam mit unserem Panel und dem Filmteam um Martin Schlesinger.Disputation Lebensmittelproduktentwicklung mit Spirulina
08.11.2019 Verteidigung der Doktorarbeit von Frau Stephanie Grahl
Freudig geben wir die Verteidigung unserer Kollegin Stephanie Grahl bekannt. Ihre Doktorarbeit trägt den Titel „Lebens­mittel­produkt­entwicklung mit Spirulina (Arthrospira platensis) – Sensorische Profilierung, Produkt­wahr­nehmung und Kon­sumenten­akzeptanz“.Wir freuen uns als externen Gutachter Prof. Dr. Ulrich Enneking, Leiter des Fachbereichs Agrarmarketing an der Hochschule Osnabrück, und Dr. Klaus Dürrschmid, Assistenzprofessor am Institut für Lebensmittelwissenschaften der Universität für Bodenkultur in Wien, hier in Göttingen begrüßen zu dürfen.
Die Verteidigung ist hochschulöffentlich und findet am 08.11.2019 um 13:00 Uhr im Hörsaal L06 im Albrecht-Thaer-Weg 3 in 37075 Göttingen statt.
Was essen Hühner, die wir essen?
23.10.2019 Neues Video: "Mathilda fragt nach(haltig)"
Wir forschen im Rahmen des Verbundprojektes PorReE zum Potenzial regionaler Hühnerrassen und Ackerbohnen als regionale Proteinquelle in der Geflügelproduktion. Ein neues Video aus der Reihe "Nachhaltige Entwicklung und Sustainable Development Goals" auf dem YouTube-Kanal der Uni berichtet darüber. Das Video gibt es hier: KlickVielen Dank an Mathilda und das ganze Team!
Sensorik bei Fleisch und Fleischwaren
23.9.2019 Vortrag auf der 60. MeatCon 2019 in Serbien
Vom 22.-25.9. fand zum 60. Mal die International Meat Industry Conference (MEATCON2019) in Mt. Kopaonik, Serbien statt. In einem Keynote-Vortrag gab Prof. Daniel Mörlein einen Überblick über sensorische Untersuchungsmethoden und deren Anwendung bei Fleisch und Fleischwaren. Die Präsentation von Prof. Mörlein finden Sie hier: PDFVerzicht auf Ferkelkastration – wertschöpfende Verarbeitung von Eberfleisch
18.10.2019 Kick-Off-Meeting zu neuem Forschungsprojekt
Ein neues Forschungsprojekt untersucht den innovativen Ansatz, Ebergeruch bei der Herstellung von Wurstwaren abzubauen. Am 18.10.2019 fand an der Universität Gießen das erste Projekttreffen der beteiligten Forschungsstellen mit dem Projektbegleitenden Ausschuss aus Industrievertretern statt.Mehr anzeigen
Das Forschungsprojekt „Enzymatischer Abbau von Ebergeruch-Substanzen während der Herstellung von Fleischprodukten“ (Boar taint removal, BoTaRem) zielt daher auf eine Neutralisierung der Geruchskomponenten während der Herstellung von Brühwurst. Für die Beseitigung des Ebergeruchs werden zunächst geeignete Enzyme identifiziert und anschließend für die Verwendung aufgearbeitet. Dabei muss das Herstellungsverfahren der Brühwürste gegebenenfalls an den Einsatz der entsprechenden Enzyme angepasst werden. Zudem wird die Qualität der Brühwürste umfassend sensorisch beurteilt und die Verbraucherakzeptanz des Verfahrens untersucht. Abschließend ist in Zusammenarbeit mit mittelständischen Firmen geplant, das Verfahren im Praxistest zu bewerten.
Das Projekt wird unter Federführung des Max Rubner-Instituts, Institut für Sicherheit und Qualität bei Fleisch am Standort Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem Institut für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Abteilung Produktqualität tierischer Erzeugnisse der Georg-August-Universität Göttingen durchgeführt. Das Vorhaben wird von der Forschungsvereinigung Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V. (FEI), über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) gefördert.
Die Präsentation von Prof. Mörlein finden Sie hier: PDF
Erhalten durch Aufessen
09.09.2019 Unser Workshop „Erhalten durch Aufessen“ auf dem Symposium 2019 mit dem Titel Für eine neue Esskultur.
Auf dem Gut Kerkow kamen LandwirtInnen eben nicht nur aus der Forschung wie wir, sondern vielmehr aus der Praxis, KöchInnen darunter auch Sarah Wiener und Tim Raue, und GastronomInnen zusammen. Auch Teilnehmer sogar international vom Stone Barns Center for Food and Agriculture waren dabei. Das sorgte für eine spannende Atmosphäre und bereichernden Austausch! Wir nehmen die Aufgeschlossenheit, vielfältigste Perspektiven auf die Nahrungsmittelproduktion und Visionen mit! Voller Ideen für neue Forschungsansätze und Projekte sagen wir danke an DIEGEMEINSCHAFT in Berlin und freuen uns auf das Kommende! LinkIst die Impfung gegen Ebergeruch für Bio-Konsumenten akzeptabel?
15.8.2019: Artikel in Fleischwirtschaft 08/2019, Seite 25-27
In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Fleischwirtschaft erläutern Dr. Johanna Mörlein und ihre Ko-Autoren, inwiefern die so genannte Immunokastration männlicher Ferkel zur Vermeidung von Ebergeruch durch die Verbraucher von ökologischen Lebensmitteln akzeptiert wird. Mehr anzeigenFleischqualität bei Nutzung alternativer Proteinquellen
5.7.2019: Erfolgreiche Dissertationsverteidigung von Brianne A. Altmann
Daher untersuchte Brianne Altmann (Bild, 2.v.l.) im Rahmen ihrer Dissertation den Einsatz von Mikroalgen und Insekten in der Tierernährung. Die Ergebnisse zeigen, dass Spirulina und schwarze Soldatenfliegenlarven in der Schweine- und Geflügelmast nicht zu relevanten Änderungen der Fleischqualität führen. Die Forschungen tragen dazu bei, notwendigen Transformationsprozessen in der Agrarwirtschaft den Weg zu ebnen. Mehr anzeigenDie Arbeit wurde betreut bzw. begutachtet von Prof. Dr. Daniel Mörlein, Universität Göttingen, Prof. Dr. Sven Anders, University of Alberta, Edmonton sowie Dr. Jennifer Aalhus, Agriculture and Agri-Food Canada, Lacombe (Bild, v.l.n.r.).
Es läuft! Altstadtlauf 2019 in Göttingen
Mit drei Startern (Brianne Altmann, Stephanie Grahl, Daniel Mörlein) haben wir auch dieses Jahr wieder am traditionellen Altstadtlauf teilgenommen und die Laufgemeinschaft des Departments für Nutztierwissenschaften verstärkt. In der 31. Auflage des beliebten Volkslaufes waren drei Runden und eine Distanz von 5260 Meter zu absolvieren – vorbei an anfeuernden Zuschauern und begleitet von Trommelkonzerten. Von insgesamt 335 Firmenteams belegten die Teams des Departments die Plätze 33, 190 und 261.Aktuelle Arbeit im Panel
Eieiei, unsere Panelistinnen und Panelisten bewerten gerade Eier aus dem aktuellen PorReE-Projekt. In diesem Projekt geht es darum herauszufinden, ob regionale Rassen, gefüttert mit einheimischen Ei­weiß­futter­mitteln, eine nach­haltige Geflügel­pro­duktion ermög­lichen können. Mit Hilfe unseres Panels evaluieren wir mögliche sensorische Einflüsse.Eating Green: Spirulina als alternative Proteinquelle
Am 15./16.5. fanden am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV die 2. FREISINGER TAGE: Pflanzliche Lebensmittelproteine statt.
Im Mittelpunkt standen Technologie, Qualität und Sicherheit von pflanzlichen Lebensmitteln und alternativen Proteinrohstoffen. Prof. Daniel Mörlein stellte die Forschungsergebnisse aus dem Projekt „Sustainability Transitions“ vor und erläuterte die Wichtigkeit von Sensoriktests bei der Produktentwicklung mit Spirulina. Den Vortrag finden Sie hier: PDFIst Eberfleisch wirklich genussuntauglich?
2019: Artikel in Fleischwirtschaft 04/2019, Seite 182-183
Das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration aus Tierschutzgründen und die damit verbundene Frage, wie mit geruchsabweichendem Fleisch von unkastrierten Ebern umgegangen werden kann, betreffen einen erheblichen Teil des Ernährungsgewerbes in Deutschland. Zwar hat der Bundestag unlängst nochmals einen Aufschub gewährt, aber ab 2021 wird die betäubungslose Ferkelkastration nicht mehr zulässig sein. Somit werden dringend Alternativen gesucht. In einem Forschungsverbund haben Wissenschaftler der Universität Göttingen, der Hochschule Anhalt, der Helmut Schmidt Universität und des Thünen-Instituts untersucht, auf welche Weise solches Eberfleisch verarbeitet werden kann, um eine möglichst gleichbleibende Produktqualität sicherzustellen. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Meat Science erschienen. Gesamter Artikel als PDFSchmackhafte Wurst ohne schmerzhafte Ferkelkastration
2019: Forscherteam mit Göttinger Beteiligung untersucht Verarbeitungsmöglichkeiten für Eberfleisch
(pug) Das Verarbeiten von Fleisch männlicher unkastrierter Schweine ist eine Herausforderung, da sich vermehrt geschlechtsspezifische Geruchsstoffe im Fett anreichern können. In einem Forschungsverbund haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen untersucht, auf welche Weise dieses Fleisch verarbeitet werden kann, um eine möglichst gleichbleibende Produktqualität sicherzustellen. Mehr anzeigenLohmann Dual
2018: Ein Zweinutzungshuhn als Alternative zu kommerziellen Mastbroilern? Aspekte zur Fleischqualität, Fettoxidation, Scherkraft und Muskelstruktur
In Deutschland werden jedes Jahr über 40 Millionen Hähne aus Legehybridlinien aufgrund ihrer ökonomischen Ineffizienz getötet. Zur Verbesserung des Tierschutzes und aufgrund von ethischer Bedenken steigt das Interesse an Alternativen zu diesem Vorgehen zunehmend. Mehr anzeigen'Integhof'
2018: Veröffentlichung zur Fleischqualität und den sensorischen Eigenschaften des Zweinutzungshuhns Lohmann Dual
Das Verbundprojekt „Geflügelhaltung neu strukturiert: Integration von Mast und Eierproduktion bei Einsatz des Zweinutzungshuhns als Maßnahme zum Tierschutz“ ('Integhof') verfolgt das Ziel, die Machbarkeit des Einsatzes eines Zweinutzungshuhns sowohl für die Mast als auch die Eierproduktion aus der Sicht des Tier-, Verbraucher- sowie Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit experimentell und feldnah auf einem landwirtschaftlichen Forschungsbetrieb zu testen. Mehr anzeigenConsumer-Oriented Product Development
2017: The Conceptualization of Novel Food Products Based on Spirulina (Arthrospira platensis) and Resulting Consumer Expectations
The world population is steadily growing and the demand for protein increases along with it, yet our planetary resources are finite. Spirulina (Arthrospira platensis) is an underutilized protein source suitable for human nutrition, and little is known about the use of spirulina as a food and the associated consumer opinion. Mehr anzeigenTowards more sustainable meat alternatives
2017: How technical parameters affect the sensory properties of extrusion products derived from soy and algae
High moisture extrusion cooking is a well-established method to develop soy-based meat alternatives. Algae are increasingly researched into as an alternative protein source, particularly the micro-algae spirulina (Arthrospira platensis) is known for its high protein content. However, little is known how spirulina behaves during the extrusion process. Mehr anzeigenA Pilot Study
2017: Meat Quality Derived from High Inclusion of a Micro-Alga or Insect Meal as an Alternative Protein Source in Poultry Diets
The effects on meat quality resulting from alternative dietary protein sources (Spirulina and Hermetia meal) in poultry diets are studied to determine the overall suitability of these ingredients considering state-of-the-art packaging practices—highly oxygenated modified atmosphere packaging (HiOx MAP). Mehr anzeigenBeef quality labels