Feldstudie zur Impfung gegen Ebergeruch (FINGER)
Feldstudie zur Impfung gegen Ebergeruch
Laufzeit: 01/07/2020 - 30/08/2023Förderkennzeichen: 2817803B18
Der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration muss bis Ende 2020 umgesetzt sein. Als Alternativen sind die Jungebermast und Impfung mit Improvac® sowie die chirurgische Kastration unter Allgemeinanästhesie verfügbar. In Deutschland bestehen nur begrenzte praktische Erfahrungen mit der Impfung auf allen Stufen der Wertschöpfungskette. Ein Netzwerk von Landwirtschaftsorganisationen hat eine Initiative gestartet, 100.000 Improvac-geimpfte Eber zu erzeugen, um Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetriebe für diese Alternative zu gewinnen.
Das Ziel des geplanten Verbundvorhabens besteht darin, diese Initiative wissenschaftlich zu begleiten. Der Fokus der Untersuchungen ist dabei auf zwei wesentliche Aspekte gerichtet: (1) Bewertung des Fleisches von geimpften Tieren als Grundlage für eine qualitätsgerechte Bezahlung. Improvac-geimpfte Eber werden bisher überwiegend nach der 'Ebermaske' oder nach der 'Börgemaske' unter Abzug von Pauschalen abgerechnet. Damit ist die Mast der Improvac-geimpften Eber nicht wirtschaftlich. Es liegen aber keine wissenschaftlichen Studien vor, die ein solches Abrechnungssystem rechtfertigen. Daher werden im Rahmen eines Zerlegeversuches die Zusammensetzung von Schlachtkörpern bestimmt und die Autofom-Schätzergebnisse auf vermutete Verzerrungen überprüft. (2) Variation wichtiger Parameter der Wertschöpfungskette bei einem routinemäßigen Einsatz von Improvac. An einem umfangreichen Datenmaterial soll überprüft werden, mit welcher Variation in den Schlacht- und Befunddaten sowie in der Fleisch- und Fettbeschaffenheit zu rechnen ist und welches die wichtigsten Ursachen für die auftretende Variation sind. Weiterhin werden an umfangeichen Stichproben neben Geruchsabweichungen die Fleisch- und Fettqualität sowie die Produkt- und Verarbeitungseigenschaften betrachtet. Zusätzlich wird mit einem Simulationsmodell eine Ökobilanzierung vorgenommen, um auch die Umweltwirkungen für die Improvac-Tiere quantifizieren zu können.
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