Aufklärung der molekularen Mechanismen, die zur Amyloidarthropathie bei Hühnern führen (AA)

Die Amyloidarthropathie bei Hühnern ist eine Erkrankung, die durch eine bakterielle Infektion mit Enterococcus faecalis (E. faecalis) verursacht wird. Die Krankheit ist durch die Ablagerung von aggregiertem Serum-Amyloid-A-Protein (SAA) gekennzeichnet, was zu Lahmheit führt und schließlich aufgrund von Problemen bei der Nahrungsaufnahme zum Tod führt. Die gängige Behandlungsmethode ist Antibiose. Um den Einsatz von Antibiotika in der Eierproduktion zu reduzieren, ist es wichtig, die molekularen Krankheitsmechanismen der amyloiden Arthropathie zu entschlüsseln. Braunleger (BL) sind anfällig für amyloide Arthropathie, während Weißleger (WL) gegen die Krankheit resistent sind. Es wurden Unterschiede in der Immunantwort zwischen diesen beiden Hühnerlinien festgestellt, doch genetische Unterschiede, die WL resistent machen, sind bislang unbekannt. Wir haben eine Mutation im SAA Gen entdeckt die nur in WL zu finden ist. Diese Mutation verändert eine Aminosäure an Position 90 des Proteins von Serin zu Arginin (SAA.R90S) und hat einen Einfluss auf die Funktion des Proteins. Höchstwahrscheinlich ist SAA.R90S nicht in der Lage, an High-Density-Lipoproteinen (HDL) binden. SAA muss sich mit HDL assoziiert sein, um seine immunologische Funktion zu erfüllen und zur Infektionsstelle zu gelangen.
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts planen wir zu untersuchen, ob SAA.R90S tatsächlich seine Fähigkeit verloren hat mit HDL zu assoziieren, was das Fehlen von SAA-Ablagerungen in den Kniegelenken infizierter WL erklären könnte. Darüber hinaus werden wir untersuchen, ob SAA.R90S seine Fähigkeit verloren hat, eine Zellschicksalsänderung von CD4+- zu T-Helferzellen des Typs 17 (Th17) zu induzieren. Dies könnte die Unterschiede in der Immunantwort zwischen BL und WL nach einer Infektion mit E. faecalis erklären. Schließlich werden wir in vivo-Experimente durchführen, um die Proteine zu identifizieren, die die Bildung von Amyloidablagerungen fördern, und um ein tieferes Verständnis der immunologischen Unterschiede zwischen den beiden Hühnerlinien zu erlangen.
Die aus diesen Experimenten gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlage für die Entwicklung von Behandlungsansätzen, Präventionsstrategien und Zuchtprogrammen zur Verringerung des Auftretens der Amyloidarthropathie in Hühnerbeständen bilden.

Laufzeit

01/2024 – 12/2026

Förderkennzeichen

FA 1784/1-1

Geldgeber
DFG