Annette Zgoll
Zum Sommersemester 2008 übernahm Annette Zgoll (*1970 in Freiburg i. Brsg.) die Stelle als Geschäftsführende Direktorin und folgte damit dem Ruf auf eine Christian-Gottlob-Heyne-Professur nach Göttingen. Zgoll wurde 1996 mit der Arbeit „Der Rechtsfall der En-hedu-Ana im sumerischen Lied nin-me-schara“ promoviert, für die sie 1998 den Promotionspreis der Universität München erhielt. Schon in der Schulzeit erhielt sie Preise für Leistungen in „alten Sprachen“ . Ihr Grundstudium absolvierte Zgoll an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in den Fächern Altorientalische Philologie und Altertumskunde, Ägyptologie und Altes Testament von 1988-1990. Das Hauptstudium setzte sie von 1990-1992 an der Ludwig-Maximilians-Universität München fort, an der sie dann auch das Promotionsstudium absolvierte. Im Anschluss an die Promotion wechselte Zgoll an die Universität Leipzig, wo sie von 1999-2002 als Wissenschaftliche Assistentin am dortigen Altorientalischen Institut arbeitete. Im Oktober 2001 habilitierte sie sich in Leipzig mit einer Arbeit über „Traum und Welterleben im Antiken Mesopotamien. Beiträge zu einer Kulturgeschichte des Träumens“. Im Jahr 2002 wurde sie Wissenschaftliche Oberassistentin und erhielt die Ernennung zum „Dr. habil“ und zur Privatdozentin mit einer Lehrbefugnis für Altorientalistik an der Universität Leipzig. Während des Sommersemesters 2003 übernahm Zgoll dort die Geschäftsführung des Altorientalischen Institutes. Professor Zgolls bisherige wissenschaftliche Arbeiten repräsentieren die zentralen Bereiche des Faches Altorientalistik: Editionen, Textkritik, Grammatik- und Lexem-Forschung an sumerischen und akkadischen Quellen (2.-1. Jt. v. Chr.), historische Forschung (3.-1. Jt. v. Chr.), literaturwissenschaftliche Analysen sumerischer und akkadischer Texte (3.-1. Jt. v. Chr.), kulturwissenschaftliche Studien (3.-1. Jt. v. Chr.) zum Welt- und Menschenbild im Alten Orient. Die hier getesteten methodischen Zugriffe auf Keilschriftquellen sind Grundlage für ihre neuen Zugänge zur Mythosforschung, der sie seit Jahren Impulse gibt; gemeinsam mit Mitarbeitern des Seminars für Altorientalistik und mit Kolleginnen und Kollegen der Philosophischen Fakultät und der Theologischen Fakultät ist Zgoll dabei, einen Forschungsschwerpunkt Mythosforschung innerhalb der Universität Göttingen aufzubauen.
(von Friederike Schulze)