Stellenausschreibung
An der Georg-August-Universität Göttingen sind in der Theologischen Fakultät am Lehrstuhl für Kirchengeschichte im ERC-Projekt WidowsPrint (https://www.uni-goettingen.de/de/691112.html) zum 01.03.2026 oder nächstmöglich später drei Stellen als 
wissenschaftliche Mitarbeiter*in (w/m/d)
als Pre- oder Postdoc mit 65-100% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit befristet zu besetzen. Es handelt sich dabei um Projektstellen mit unterschiedlichen Aufgabenpaketen, für deren Bearbeitung eine Dauer von bis zu 36 Monaten (3 Jahre) vorgesehen ist. Möglich ist eine Bewerbung als Postdoc in Vollzeit (z.zt. 39,8h/Woche - eine Teilzeitbeschäftigung ist möglich) oder als Predoc nach dem Examen mit 65 % (z.zt. 25,87h/Woche). Die Entgeltzahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L.
Wir laden Sie ein, Teil einer internationalen und interdisziplinären Nachwuchsgruppe zu werden. Im WidowsPrint Projekt untersuchen wir, welche Auswirkungen der durch den Buchdruck ausgelöste, rasante wirtschaftliche Wandel auf die Rechte und Handlungsspielräume von Witwen hatte. Ausgangspunkt des Projekts ist die auffallend hohe – jedoch bislang in der Forschung nicht wahrgenommene – Anzahl von Buchdruckerwitwen im Alten Reich, die zum Teil über mehrere Jahrzehnte selbstständig aktiv waren. Diese hohe Anzahl ist auch auf das rasche Wachstum des Gewerbes in diesem Gebiet zurückzuführen. Doch wie schnell das Gewerbe im 16. und 17. Jahrhundert tatsächlich anwuchs, ist aufgrund der stark variierenden Auflagenhöhen, die seit Langem Forschende aus verschiedenen Disziplinen vor Probleme stellen, nur schwer nachzuzeichnen.
Daher wird das Projekt anhand einer Vielzahl von unterschiedlichen, zum großen Teil unausgewerteten archivalischen Quellen erstmals eine valide Datengrundlage für die Berechnungen von Auflagenhöhen erstellen, um so die wachsende Produktion einzelner Druckereien zu vergleichen. In einem zweiten Schritt wird das Projekt mithilfe der neu gewonnenen Daten aufzeigen, inwieweit diese Entwicklungen die wirtschaftlichen Handlungsmöglichkeiten von Witwen sowie ihre rechtlichen Positionen beeinflussten.
Aufgaben:
- Eigene wissenschaftliche Arbeit mit dem Ziel der Publikation von englischsprachigen Artikeln in Fachzeitschriften oder Sammelbänden und/oder ggf. dem Ziel der Promotion
- Mögliche Arbeitspakete im Rahmen des WidowsPrint Projektes: o Vergleich der Produktivität von weiblichen und männlichen Buchdruckern unter besonderer Berücksichtigung von Auflagenhöhen
- Mitarbeit in organisatorischen Aufgaben des WidowsPrint Projekts, u.a. Organisation von internationalen Tagungen sowie der Mitherausgabe der Konferenzbände
- Sammlung und Einarbeitung von Daten aus Archivmaterial zu Auflagenhöhen für das Alte Reich im 16. und 17. Jahrhundert
o Untersuchung zur rechtlichen Stellung von Buchdruckerwitwen an verschiedenen Orten des Alten Reiches sowie ihren Geschäftsstrategien (bspw. Spezialisierung auf bestimmte Gattungen)
o Untersuchung der Netzwerke von Buchdruckerwitwen aufgrund des verwendeten Druckmaterials (Digitale Analyse der genutzten Holzstöcke und Kupferplatten)
Ihr Profil: 
- Mindestens mit gutem Erfolg abgeschlossenes Hochschulstudium (Master, Magister/Magistra, Diplom univ. oder gleichwertiger Studiengang) der Buchwissenschaft, Geschichte, Germanistik, Theologie oder einem eng verwandten Fach, möglichst mit einem Schwerpunkt in der Frühen Neuzeit
- Bei einer Postdoc – Bewerbung: abgeschlossene Promotion in der Buchwissenschaft, Geschichte, Germanistik, Theologie oder einem eng verwandten Fach
- Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift, da die Projektpublikationen auf Englisch erscheinen werden
- Ausgeprägte Fachkenntnisse im Bereich frühneuzeitlicher Buchdruck und Buchhandel
- Ausgeprägte Fähigkeit zum selbständigen und präzisen Arbeiten, sowie sehr gute Organisations-, Team- und Kommunikationsfähigkeit
Erwünscht:
- paläographische Kenntnisse
- Erfahrung mit der Arbeit an archivalischen Beständen
- Für Predocs: erste Erfahrung mit (kleineren) Publikationen
- Für Postdocs: Erfahrung bei der Erstellung von englischsprachigen Fachartikeln
Wir bieten: 
- Mitarbeit in einem internationalen und interdisziplinären Forschungsumfeld
- Teilnahme an nationalen und internationalen Tagungen (Reisemittel stehen zur Verfügung)
- Möglichkeit zum Aufbau eines internationalen Netzwerkes in der wissenschaftlichen Community, welches zur weiteren Karriereplanung förderlich sein wird
- Mitarbeit in einem erfolgreichen und motivierten Team
- Flexible Arbeitszeiten mit Home Office-Möglichkeiten mehrere Tage die Woche
- Unterstützung bei der Antragstellung für eigene Förderanträge (bspw. DFG, ERC etc.)
- Eine Einarbeitung am Beginn der Tätigkeiten
- Begleitung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit durch die Projektleiterin sowie anderen Projektmitarbeiter*innen
Die Auswahlgespräche finden voraussichtlich vom 9.-11. Dezember 2025 per Zoom statt. 
Für Rückfragen steht Ihnen die Projektleiterin Frau Dr. Saskia Limbach (www.uni-goettingen.de/de/63484.html) gerne zur Verfügung.
Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Sie versteht sich zudem als familienfreundliche Hochschule und fördert die Vereinbarkeit von Wissenschaft/Beruf und Familie. Der beruflichen Teilhabe von schwerbehinderten Beschäftigten sieht sich die Universität in besonderer Weise verpflichtet und begrüßt deshalb Bewerbungen schwerbehinderter Menschen. Bei gleicher Qualifikation erhalten Bewerbungen Schwerbehinderter den Vorzug. Eine Behinderung bzw. Gleichstellung ist zur Wahrung der Interessen bereits in die Bewerbung aufzunehmen.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung – bestehend aus 
- einem kurzen Motivationsschreiben (ca. 1.000 Wörter),
- einer knappen Projektskizze (ca. 1.500 Wörter),
- einem Lebenslauf,
- Ihren Abschlusszeugnissen
- und einer digitalen Kopie Ihrer Abschlussarbeiten (sofern bereits vorliegend sonst Exposé)
bis zum 03.12.2025 in elektronischer Form als ein Dokument (PDF) mit dem Namen „Application + [Nachnamen des Bewerbers] an: widowsprint.kontakt@theologie.uni-goettingen.de	
(Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen).
Hinweis:
Ihre elektronischen Dokumente werden nach einer Aufbewahrungsfrist von drei Monaten nach Abschluss des Verfahrens gelöscht.
Wir weisen darauf hin, dass die Einreichung der Bewerbung eine datenschutzrechtliche Einwilligung in die Verarbeitung Ihrer Bewerberdaten durch uns darstellt. Näheres zur Rechtsgrundlage und Datenverwendung finden Sie im  Hinweisblatt zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Göttingen, den 30.10.2025