Im Folgenden ist das Grundmuster für die verschiedenen Profile des B.A.-Studiengangs ,Deutsche Philologie‘ (sowohl das Lehramtsprofil als auch die anderen Profile) skizziert. Im B.A.-Studiengang Wirtschaftspädagogik werden die Basismodule und das Aufbaumodul aus einem Teilfach der Germanistik (also wahlweise Mediävistik) absolviert.
Im Basismodul 1.1 führt das Basisseminar Mediävistik anhand ausgewählter Texte in die deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters ein, die gemeinsam gelesen und diskutiert, mit den grundlegenden wissenschaftlichen Hilfsmitteln erschlossen und anhand von einführenden Forschungsbeiträgen analysiert werden. Damit wird ein erster Zugang zur mittelhochdeutschen Sprache und zu den Hauptgattungen der mittelalterlichen Literatur eröffnet; es werden aber auch wissenschaftliche Arbeitstechniken, Begriffe und Präsentationsformen eingeübt, mit denen Sie Ihre Kenntnisse im weiteren Studium der Germanistik eigenständig und historisch fundiert ausbauen können. Damit sind die Grundlagen für die Erarbeitung der Leseliste gelegt, mit der Sie sich im Selbststudium im Laufe des Studiums einen Überblick über die ältere deutsche Literatur verschaffen können (und sollen!). Wenn man Texte in älteren Sprachstufen des Deutschen interpretieren will, sollte man nicht von Übersetzungen anderer abhängig sein, die immer schon eine eigene Interpretation darstellen. Deshalb sind die mediävistischen Anteile im Basismodul 1.2 einem sprachhistorischen Überblick mit Erarbeitung der Grundlagen des Mittelhochdeutschen (in der ,Basisvorlesung Mediävistik 1.2‘) und dem Erwerb von Kompetenzen im Übersetzen vom Mittelhochdeutschen ins Neuhochdeutsche gewidmet (in der begleitenden Übung). Flankierend ist in den Basismodulen jeweils die teilfachübergreifende Basisvorlesung zu besuchen, in der Grundlagen der Linguistik, der Mediävistik und der Neueren deutschen Literatur vermittelt werden. Zu den mediävistischen Seminaren werden in der Regel begleitend Tutorien angeboten.
Nach Abschluss der Basismodule ist in der Mediävistik die Reihenfolge der Veranstaltungen frei wählbar. Wir raten aber dazu, zunächst das Aufbaumodul („Historische und systematische Perspektiven“) zu absolvieren, das Gattungszusammenhänge erschließt. Das Aufbauseminar führt zur ersten wissenschaftlichen Hausarbeit im Feld der Germanistischen Mediävistik hin, in der Sie selbst eine Forschungsfrage diskutieren. Die Vorlesung zeigt exemplarisch übergreifende Zusammenhänge auf. Im Vertiefungsmodul („Text, Medien, Kultur“), bei dem die Vorlesung ebenfalls Überblickswissen bietet, beziehen sich die eigenen Analysen verstärkt auf die historischen Kontexte und aktuelle methodologische Diskussionen. Im Vertiefungsbereich als Wahlpflichtbereich sind in den drei Teilfächern (Linguistik, Mediävistik und Neuere deutsche Literatur) in den Vertiefungsseminaren insgesamt drei Prüfungsleistungen zu erbringen: eine Hausarbeit (benotet) und zwei Präsentationen (unbenotet). Die benotete und eine der unbenoteten Prüfungsleistungen können auf ein Teilfach konzentriert werden. Wir empfehlen im Rahmen eines umfassenden Germanistikstudiums auf jeden Fall eine Auseinandersetzung mit Theorien und Methoden der Mediävistik, wie sie im mediävistischen Vertiefungsmodul erfolgt.
Und dann?
Ob Sie das lehramtsbezogene, das fachwissenschaftliche, das berufsfeldbezogene Profil oder das Profil studium generale gewählt haben, Sie können bei Interesse weitere mediävistische Veranstaltungen belegen, um sich noch andere Dimensionen des Teilfachs zu erschließen. Da die Lehrenden des Teilfachs die unterschiedlichsten Forschungsgebiete haben, ist das Lehrangebot entsprechend vielseitig – von Literaturtheorie über Gender Studies bis hin zur Handschriftenkunde ist alles dabei.
Anrechenbar sind die entsprechenden Module in folgenden Bereichen, die jeweils der Spezialisierung und dem Erwerb von Schlüsselkompetenzen dienen:
- beim lehramtsbezogenen Profil im Wahlbereich des Professionalisierungsbereichs
- beim fachwissenschaftlichen Profil in den Bereichen ,Fachwissenschaftliches Profil‘ und ,Professionalisierungsbereich/Schlüsselkompetenzen‘
- beim berufsfeldbezogenen Profil im Bereich ,Professionalisierungsbereich/Schlüsselkompetenzen‘
- beim Profil studium generale in den Bereichen ,Profil studium generale‘ und ,Professionalisierungsbereich/Schlüsselkompetenzen‘
Die Veranstaltungen, die Sie in diesen Bereichen wählen können, sind im UniVZ unter ,Wahl-(pflicht)seminare‘ bzw. -vorlesungen‘ und ,Schlüsselqualifikationen‘ eingeordnet.
Außerdem sind Sie herzlich eingeladen, im Rahmen Ihrer Bachelorarbeit ein eigenes Projekt in der Germanistischen Mediävistik zu verfolgen. Eine Liste von prüfungsberechtigten Lehrenden finden Sie hier.
Wenn Sie sich im Master auf die Germanistische Mediävistik spezialisieren wollen, können Sie den M.A.-Studiengang ,Germanistik/Deutsche Philologie‘ wählen, bei dem innerhalb der Germanistik ein deutlicher mediävistischer Schwerpunkt gebildet werden kann. Bei Interesse an interdisziplinärer Mittelalterforschung bietet sich der M.A.-Studiengang ,Mittelalter- und Renaissance-Studien‘ an. Die Auseinandersetzung mit vormoderner Literatur ist fester Bestandteil des M.A.-Studiengangs ,Komparatistik‘. Im Master of Education ,Fach Deutsch‘ und dem Zweitfach Deutsch im Rahmen des M.A.-Studiengangs ,Wirtschaftspädagogik‘ können Sie im Rahmen der Vorgaben auch mediävistische Akzente setzen, wenn Sie sich für eine Hausarbeit in diesem Teilfach entscheiden. Im Master of Education ,Fach Deutsch‘ können Sie bei Interesse auch das Masterabschlussmodul in der Mediävistik belegen. Wenn Sie Ihre Masterarbeit im Bereich der Germanistischen Mediävistik schreiben möchten, sprechen Sie uns bitte an. Eine Liste von prüfungsberechtigten Lehrenden finden Sie hier.