Lokomotion und Energieaufwand von Lamas und Alpakas unter Weidebedingungen
In den Hochanden bilden Neuweltkameliden (Lamas und Alpakas) oft die einzige Grundlage für einen Aufschluß der Biomasse durch Nutztiere für den Menschen, insbesondere für die indigenen Kulturen. Durch die Übernahme von Managementmaßnahmen anderer Tierarten entstehen u.a. ökologische Probleme durch Überbeweidung. In dem EU-Projekt wurden grundlegende Methoden zur Erfassung von Daten zur Weideökologie unter Feldbedingungen erarbeitet. Als ein spezieller Aspekt wurde die Lokomotion im Rahmen der Futteraufnahme bei Lamas und Alpakas untersucht. Die in Deutschland entwickelten Methoden wurden in Felduntersuchungen an einem hochandinen Standort (4.400 m) in Peru an freilaufenden Lamas und Alpakas überprüft. Bezüglich der Gangarten weisen Neuweltkameliden eine Reihe von Besonderheiten auf wie z.B. das Fehlen einer intermediären Gangart zwischen Schritt und Galopp. In den Felduntersuchungen zeigten die Tiere in über 95% der Zeit ein langsames Vorwärtsschreiten als einzige Fortbewegungsart. Für die automatisierte Erfassung der Lokomotion während des Grasens wurde ein Datenlogger eingesetzt. Parallele Videoaufzeichnungen und Direktbeobachtungen ergaben eine sehr hohe Übereinstimmung mit den automatisiert erfaßten Lokomotions-Daten. Während der Trockenzeit und auf Standorten mit schlechter Futterqualität legten die Tiere größere Strecken zurück als bei gutem Futterangebot während der Regenzeit. Weiterhin wurden stabile Isotope zur Abschätzung des Energieverbrauchs für die Lokomotion eingesetzt. Die energetischen Kosten für die Lokomotion wurden auf 8% des Gesamtenergieverbrauchs geschätzt.
Laufzeit: 05.1998-10.2001