Grünlandtypen Erkennen - Nutzen - Schützen
Von STURM, ZEHM, BAUMBACH, VON BRACKEL, STOCK und ZIMMERMANN
344S., Leinen gebunden, über 440 Farbfotos, 15,5 x 21,5 cm Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim, 2018, ISBN078-3-494-01678-8, 39,95 €
Das Buch befasst sich mit dem artenreichen Grünland als Teil unserer Kulturlandschaft und verweist zu Recht darauf das, wenn man etwas schützen will, man es zunächst einmal kennen und auch als Schützenwertes erkennen muss. Es sind vor allem die, nur aus wenigen Prozentpunkten der Gesamtfläche vorkommenden extremen Wuchsstandorte wie z.B. Mager-, Nass, Salz- oder Trockenstandorte die einen Großteil unserer Spezialisten unter den Pflanzen beherbergen und von daher besonders schützenswert sind. Da ein Großteil dieser Florengesellschaften erst durch die anthropogene Umwandlung des Waldes in Acker oder Wiesen Einzug in unsere ursprünglich durch den Wald dominierte Flora ermöglichte, kann der Erhalt auch nur durch eine ursprüngliche landwirtschaftliche Nutzung gesichert werden.
Zum besseren Verständnis über die verschiedenen Grünlandtypen wird daher zunächst auf die Bedeutung des Grünlandes, die Ökosystemleistungen, die Geschichte des Grünlandes, auf das Grünland als Ökosystem sowie die Typisierung der verschiedenen Grünlandtypen eingegangen. In dem Kapitel Grünland in Gefahr werden die Unterschiedlichsten Gefährdungsursachen wie Wiesenumbruch, Düngung, Pestizide, Nutzungsintensität oder den Klimawandel erläutert. Zum Verständnis der im Folgenden vorgestellten Grünlandtypen sollte unbedingt das Kapitel Vorbemerkungen zu den vorgestellten Grünlandtypen gelesen werden. Da das Erkennen der verschiedenen Grünlandtypen nicht immer ganz einfach ist, wird auf die Probleme der Grünlandtypenerkennung eingegangen. Die Einordnung des Grünlandes erfolgt zunächst über einen Hauptschlüssel durch den man zum Teilschlüssel für z.B. Salzwiesen, Wirtschaftsgrünland, Borstgrasrasen und Zwergstrauch-Heiden, Ungedüngtes Feuchtland oder Magerrasen trockener Standorte kommt. Von hier aus führt ein weiterer Schlüssel zu den dann zutreffenden genauen Grünlandtypen wie z.B. Flutrasen, Sandgrasnelkenrasen, Zwergstrauchheiden oder Kleinseggenriede. Die 23 verschiedenen Grünlandtypen/ Pflanzengesellschaften werden sehr umfangreich anhand von typischen Kennzeichen, Blütenkalendern, Artzusammensetzung, Standortbedingungen, Verbreitung, Nutzung, den Naturschutzaspekten und etlichen Wiesen- oder Pflanzenfotos dargestellt.
Im Anhang befindet sich eine sehr umfangreiche Literaturliste, Links zu weiterführenden Informationen, ein Verzeichnis der Autoren und Bildautoren, Pflanzenregister sowie ein Überblick über das System der Pflanzengesellschaften. Das Buch ist vom Format und dem Einband her freilandtauglich und kann so auch auf Exkursionen gut verwendet werden.
Das Buch kann für alle Studenten und Mitarbeiter der grünen Fachbereiche Biologie, Gartenbau, Landwirtschaft, Forst, Naturschutz, Geographie usw. sowie an alle im Naturschutz arbeitenden Personen und für Hobbybotaniker empfohlen werden.
VOLKER MENG, Hann Münden-Hemeln