Allgemeines zum Studium: Ein Überblick


Diese Seite soll Studieninteressierten helfen, einen ersten Überblick über chemische Studienfächer und Rahmenbedingungen zu erhalten. Dieses komplexe Thema ist auf dieser Seite nur oberflächlich dargestellt. Um den Interessierten eine ausführlichere Recherche zu ermögliche, werden deshalb in den Abschnitten Links zu zuverlässigen externen Websites angegeben.
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Die Auswahl an Studiengängen, die einen mehr oder weniger großen Chemieanteil aufweisen ist sehr groß. Neben den offensichtlichen Optionen wie dem Hauptfachstudium Chemie und einem Lehramtsstudium mit dem Fach Chemie gibt es eine Reihe weiterer Optionen. Beispielsweise gibt es einige von Beginn an stärker spezialisierte Studiengänge wie Biochemie, Industriechemie oder Wirtschaftschemie und interdisziplinäre Studiengänge wie zum Beispiel Nanowissenschaften. Chemie ist außerdem mehr oder weniger bedeutsamer Bestandteil vieler anderer Studiengänge wie Pharmazie, Umweltwissenschaften Biologie oder Medizin. Zu beachten ist hierbei jedoch, das besonders die stärker spezialisierten Studiengänge oft nur an wenigen Universitäten angeboten werden
Die Inhalte und Anforderungen der unterschiedlichen Studiengänge können sich recht stark unterscheiden. Es ist deshalb wichtig, sich vor Aufnahme eines Studiums ausführlich zu informieren. Informationen zum Chemiestudium und verschiedenen chemieverwandten Studiengängen finden sich zum Beispiel auf der Seite hochschulkompass.de .
Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Studiengänge und der daraus resultierenden Vielzahl an Herangehensweisen an die Chemie ist es schwer allgemeingültige Aussagen zu treffen. Es gibt jedoch einige grundlegende Merkmale, die in fast jeden Studiengang anzutreffen sind.
Die Inhalte des Studiums sind in thematische Blöcke, sogenannte "Module" aufgeteilt. Welche dieser Module bis zum Studienabschluss belegt werden müssen und wie sie aufeinander aufbauen, ist in einer Verordnung der Universität, dem sogenannten "Modulkatalog" festgelegt. Diese Module können unterschiedlich anspruchsvoll und zeitaufwändig sein und schließen meist mit einer Prüfung ab. Die häufigsten Prüfungsformen sind hierbei mündliche Prüfungen, schriftliche Prüfungen und Hausarbeiten.
Das Bewertungssystem ist abhängig davon, ob man in einen Bachelor-/Master- oder in einen Staatsexamenstudiengang eingeschrieben ist. In Staatsexamenstudiengängen spielen die Noten, die während des Studiums vergeben werden oft nur eine untergeordnete Rolle und es geht nur darum, die Prüfungen zu bestehen. Die Abschlussnote hängt nur von der Note der finalen Prüfung ab.
In Bachelor-/Masterstudiengängen werden die meisten Modulabschlussprüfungen mit einer Note bewertet. Die Endnote setzt sich zusammen aus allen Teilnoten, die im Studienverlauf vergeben wurden. In diesen Studiengängen spielen außerdem sogenannte "Credits" eine Rolle. Das ist ein Maß, in dem der Arbeitsaufwand verschiedener Module gemessen wird. Zum Abschluss des Studiums muss eine festgelegte Anzahl an Credits vorgewiesen werden. Außerdem wird zum Ende eines Bachelor- oder Masterstudiums eine Abschlussarbeit verlangt. Hierbei wird von einem Dozierenden ein Thema vorgegeben, das in einer festgelegten Bearbeitungszeit mit Unterstützung durch einen Betreuenden unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten bearbeitet werden muss.
Wenn der Wunschstudiengang dem Bachelor-/Mastersystem folgt, muss generell zuerst ein Bachelorabschluss gemacht werden, der dann für den Masterstudiengang qualifiziert. Im Master ist es häufig möglich, sich zu spezialisieren.

Das Lernen im Studium findet häufig in verschiedenen Formen statt.

Vorlesungen: Ein Dozierender gibt vor einer mitunter recht großen Gruppe an Studierenden einen Vortrag zum Thema der Vorlesung. Meist sind Vorlesungen sehr frontal gesteuert und es ist wenig Mitarbeit auf Seiten der Studierenden gefordert.

Seminare/Übungen: Diese Arbeitsform findet in kleineren Lerngruppen statt. Es können zum Beispiel Vorlesungsinhalte wiederholt oder Aufgaben besprochen werden. Oft werden sie von einem weiter fortgeschrittenen Studierenden geleitet und es ist eine aktive Teilnahme erforderlich.

Praktika: Naturwissenschaftliche Studiengänge erfordern im Allgemeinen die Teilnahme an Laborpraktika. Hier werden in einer festgelegten Gruppe von Studierenden festgelegte Experimente durchgeführt und handwerkliche Laborfähigkeiten erlernt. Auch Praktika in Unternehmen können gefordert sein.


Der Alltag von Studierenden kann oft sehr flexibel gestaltet werden. Während es in Laborpraktika meistens Anwesenheitspflicht gibt, ist die Teilnahme an Vorlesungen und Seminaren häufig freiwillig. Studierende können also oft selbst entscheiden ob sie vor Ort in den Veranstaltungen lernen wollen oder selbstständig zu Hause. Die Stundenpläne können unter Berücksichtigung gewisser Vorgaben meist selbst zusammengestellt und an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Prinzipiell ist es häufig auch möglich, das eigene Arbeitspensum (die Anzahl der Veranstaltungen) in einem gewissen Rahmen selbstständig zu bestimmen.  Außerdem ist es möglich aus verschiedenen Modulen nach eigenen Interessen und Fähigkeiten zu wählen. Auch die Modulabschlussprüfungen laufen sehr selbstgesteuert ab, denn Studierende können sich oft selbstständig zu Prüfungen an- oder abmelden oder zwischen verschiedenen Prüfungsterminen wählen.

Studierende haben also insgesamt die Möglichkeit, sehr flexibel und selbstbestimmt zu arbeiten, woraus sich allerdings hohe Anforderungen an die Selbstorganisation ergeben.
Das Studium kann prinzipiell zu zwei verschiedenen Zeitpunkten im Jahr beginnen: Entweder zum Sommersemester Anfang April oder zum Wintersemester Anfang Oktober. In vielen Studiengängen ist ein Einstieg ins erste Semester jedoch nur zum Wintersemester möglich. Wie die Studienplatzvergabe abläuft, hängt zunächst im Wesentlichen davon ab, ob der Wunschstudiengang zulassungsbeschränkt oder zulassungsfrei ist. In zulassungsfreie Studiengänge können sich beliebig viele Studierende einschreiben. Sofern ein Bewerber die nötigen Zugangsvoraussetzungen erfüllt, kann er sich deshalb direkt einschreiben. In zulassungsbeschränkten Studiengängen ist die Maximalzahl der Studierenden begrenzt. Studieninteressierte müssen sich deshalb um einen Studienplatz bewerben. Dieses Bewerbungsverfahren kann je nach Universität und Studiengang sehr unterschiedlich aussehen.
Unabhängig davon, ob der Wunschstudiengang zulassungsbeschränkt oder zulassungsfrei ist, ist es zwingend erforderlich, sich rechtzeitig vor Studienbeginn über die Modalitäten der Studienaufnahme zu informieren. Der Bewerbungs- und Einschreibezeitraum beginnt für ein Studium für das Wintersemester meist im Frühsommer des selben Jahres. Bereits zuvor sollten sich Studieninteressierte aber darüber informieren, welche Zulassungsvoraussetzungen es gibt und welche Dokumente für die Zulassung benötigt werden. Dafür können die Websites der Hochschulen genutzt werden. Die Universität Göttingen informiert über die Zulassung beispielsweise auf dieser Website.
Der Weg vom Studienwunsch zur Einschreibung in den Wunschstudiengang ist nicht immer einfach oder linear. Oft entsteht Verwirrung über Anforderungen eines Studiums, Zulassungsvoraussetzungen und Formalia. Insbesondere, wenn ein Studieninteressierter aus der beruflichen Vorbereitung kommt und noch nie mit dem System Universität zu tun hatte, können diese Hindernisse sehr schwerwiegend sein. Wir wollen helfen, damit der Studienwunsch nicht an solchen Fragen scheitert und sind Ansprechpartner für alle Fragen zum Wechsel aus dem Beruf ins Studium, der Studienwahl und der Studienaufnahme. Auch nach Beginn des Studiums stehen wir den Studienanfängern weiterhin zur Seite und stehen bereit für Fragen und Unsicherheiten zur Integration in die Universität, organisatorische Aspekten des Studiums und vielen mehr. Wir bauen ein Netzwerk auf, an dem verschiedenste Beratungsstellen teilnehmen und können so bei Bedarf auch zielgerichtet an anderen Stellen verweisen.
Außerdem arbeiten wir daran, den Studieneintritt für Studierende aus der beruflichen Vorbereitung zu erleichtern. In diesem Rahmen erarbeiten wir zum Beispiel verbindliche Anrechnungsmuster, die es erlauben sollen, Leistungen aus chemischen Ausbildungen ohne Einzelfallprüfung für das Studium anzurechnen. Das soll verhindern, das Leistungen verloren gehen und die Studieneingangszeit erleichtern. Durch das Wegfallen des individuellen organisatorischen Aufwands bei der Beantragung der Anrechnung bleibt mehr Zeit für das Ankommen an der Universität und dadurch, dass bereits bekannte Inhalte angerechnet werden und nicht erneut behandelt werden müssen, können die Studieneinsteiger sich intensiver auf die neuen Inhalte konzentrieren.