Dr. Dorthe Petersen
In der Schulforschung kommt der Gruppe der Schüler*innen als zentrale Akteur*innen und Adressat*innen von Schule eine besondere Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang überrascht es durchaus, dass selbige eine eher randständige Rolle in der Forschung einnehmen. Obgleich es mittlerweile eine recht breite Wissensbasis zu Schüler*innen in Schule und Unterricht gibt (vom Schüler*innenhabitus über den Schüler*innenjob hin zum Verhältnis von Familie, Peers und Schule (vgl. Petersen 2024), gibt es weiterhin Forschungsbedarf (s. dazu ausführlich Bennewitz 2022).
Übergreifend beschäftigt sich das Forschungsprojekt aus einer qualitativ-rekonstruktiven Perspektive mit der Frage, was Schüler*innen unter Schule und Unterricht verstehen: welchen normativen Erwartungs- und Anforderungsstrukturen sehen sich Kinder und Jugendliche in Schule gegenüber (sowohl mit Blick auf das Bildungssystem, die erwachsenen Akteur*innen, aber auch die Peers) und welche Handlungsorientierungen lassen sich im Sprechen über Schule und Unterricht rekonstruieren?