Prof. Dr. Anne Greule


  • seit 10/2023: Juniorprofessorin für die Geschichte des Frühen und Hohen Mittelalters an der Universität Göttingen
  • 04–09/2023: Postdoc-Stipendiatin im Rahmen des „Thüringer Programms zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchskünstlerinnen“ an der Professur für Mittelalterliche Geschichte der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt
  • 11/2022: Romanikforschungspreis 2022 des Europäischen Romanik Zentrums e.V.; Auszeichnung der Dissertation „Prediger der Transformation. Alain von Lille und die Pariser Schulen in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts“
  • 05/2022: Disputation zur Doktorarbeit „Prediger der Transformation. Alain von Lille und die Pariser Schulen in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts“, Gesamtprädikat „summa cum laude“, Gutachter*innen: Prof. Dr. Achim Hack (Jena), Prof. Dr. Sita Steckel (Frankfurt), apl. Prof. Dr. Robert Gramsch-Stehfest (Jena), zur Publikation angenommen in der Reihe „Pariser Historische Studien“, DHI Paris
  • 10/2015–03/2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 04–06/2017 und 10–12/2019: Forschungsstipendiatin am Deutschen Historischen Institut Paris
  • 2013–2015: Masterstudium 'Mittelalterstudien' in Jena
  • 2010–2015: Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
  • 2009–2013: Bachelorstudium der Geschichte und Latinistik in Jena und Jyväskylä, Finnland


  • Wissens- und Ideengeschichte
  • Predigten
  • Handschriftenkunde und Überlieferungsgeschichte
  • Rechtsgeschichte
  • Dis/ability History


Die gegenwärtige westliche Gesellschaft, so Soziolog*innen und Historiker*innen, ist in umfassender Weise vom Streben nach Fitness, Leistung und Selbstoptimierung geprägt. Damit unterscheide sie sich fundamental von der Vormoderne. In der Tat erscheint es weder möglich noch sinnvoll, den Beginn eines solchen Strebens in einer simplen Kontinuitätskonstruktion in frühere Jahrhunderte vorzuverlegen. Das aktuelle „Fitness-Dispositiv“ (Jürgen Martschukat) ist an die spätmoderne, kapitalistische Gesellschaftsformation geknüpft.

Jedoch kann unter Zugrundelegung eines produktiven Anachronismus danach gefragt werden, in welchen Bereichen Menschen der Vormoderne nach Verbesserung strebten und an welchen Parametern dieses Streben orientiert war. Mit dem heuristischen Begriff der Selbstoptimierung soll das Projekt einen holistischen Blick auf die Kultur des frühmittelalterlichen lateinischen Europa ermöglichen, die möglicherweise mehr von Perfektions- und Leistungsdenken geprägt war, als es insbesondere populäre Mittelalterbilder erahnen lassen. Damit können verschiedene frühmittelalterliche Praktiken in der Gesamtschau analysiert sowie bekannte und weniger bekannte Themen und Quellen unter einem neuen Blickwinkel betrachtet werden.





Eine vollständige Liste aller Publikationen und Vorträge finden sie hier.