Exkursionsbericht der Sommerexkursion der AG Ackerbau am 28.04.2022 in den Harz
Am sonnigen Donnerstag-Morgen trafen sich die 30 Teilnehmer in der Von-Siebold-Straße. Um 8.00 Uhr machten sie sich ausnahmsweise ohne Busfahrer Dieter, aber dafür mit einem würdigen Ersatz auf den Weg zu ihrer ersten Station. Dieses Ziel führte sie nach Barbis, wo seit dem 01.07.21 der Landmaschinenhändler Deppe & Stücker auf dem Betriebsgelände des ehemaligen Familienbetriebes Deppe ihren Hauptstandort unterhalten. Erntetechnik-Spezialist Florian Kaspari erklärte den Teilnehmenden nach einer kurzen Betriebsvorstellung, dass diese Fusion durch eine Umstrukturierung des John Deere-Vertriebsnetzes nötig geworden war. Ebenfalls berichtete er über den stark angespannten Neu- sowie Gebrauchtmaschinenmarkt und dass dieser Nachfrageüberschuss aktuell nicht logisch erklärt werden könne. Der Hauptteil der Präsentation war jedoch die Präzisionstechnik aus Sicht eines Händlers und dass aktuell die Präzision wesentlich an Bedeutung gewonnen hätte, wie bspw. ein autonom fahrender Schlepper, der bereits auf amerikanischen Feldern unterwegs sei. Anschließend gab es eine Betriebsführung und das obligatorische Foto.
Zurück im Bus ging es auch schon ins nahegelegene Düna, wo Daniel Wehmeyer mit Familie und Angestellten seinen Bio-Betrieb mit dem seltenen „Harzer Roten Höhenvieh“, einer außerordentlich genügsamen Fleischrindrasse, bewirtschaftet. Er erzählte den Teilnehmenden während des Rundganges einiges über den Betrieb, die Schwierigkeiten und Möglichkeiten, die sich aus seiner Wirtschaftsweise ergeben und wie er den Betrieb in den letzten ca. 20 Jahren aus dem Nichts erbaute.
Nach einigen Fragen und Fachsimpeln am Grill ging es mit dem Bus weiter zum Gut Herbigshagen, einem Gut der Heinz Sielmann Stiftung. Hier werden hauptsächlich Schulklassen und andere Besucher im Bereich Naturschutz unterrichtet und informiert. Mit dem Betreuer gab es eine Führung um den Betrieb, in welcher er den Betrieb, Heinz Sielmann und das Lehrkonzept vorstellte. Hauptgesprächspunkt war hier der Zielkonflikt zwischen mehr Umweltschutz und der Aufrechterhaltung landwirtschaftlicher Produktivität sowie die Diskussion um verschiedene Sichtweisen auf gesetzliche Regelungen, die die landwirtschaftliche Arbeitsweise in fast allen Belangen affektieren.
Die letzte Station der Reise war die Hardenberger Distillery, wo die Führungen in 2 Untergruppen durchgeführt wurden. Von den beiden Führern erfuhren die Teilnehmenden jede Menge über die Arbeitsweise der Distillery, welche landwirtschaftliche Rohstoffe wie z.B. Weizen zum größten Teil auf ihren eigenen Flächen anbaut. Stationen der Führungen waren sowohl die alte als auch die neue Anlage, die Lagerhallen der Produkte in Fässern wie auch in beachtlichen Dimensionen. Am Ende durften die Hardenberger Spezialitäten selbstverständlich noch verkostet werden.
Nach der Ankunft des Busses um 19.00 Uhr in der Von-Siebold-Straße wurde der gelungene Tag noch ausgiebig ausklingen gelassen.
Die AG Ackerbau bedankt sich bei allen Teilnehmenden und freut sich schon auf die nächste Exkursion, die bereits im kommenden Juni stattfinden wird.