Esskastanien als Nahrungsmittel


Die Esskastanien sind ein stärke- und zuckerreiches Nahrungsmittel. Der Kohlenhydratanteil der Früchte beträgt 42,8 %. Andere Bestandteile sind Wasser (50,1 %), Eiweiß (2,9 %), Fett (1,9 %) und Rohfasern (1,4 %) (Täufel et al. 1993). Nach Hageneder (2014) führt der verhältnismäßig niedrige Fettgehalt der Esskastanien dazu, dass sie im Vergleich zu anderen Nüssen besser verdaulich sind.
Enthalten sind in den Früchten der Edelkastanie die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Calcium, Eisen und Natrium sowie Vitamine, insbesondere aus den Gruppen B und C. Der Energiewert von 100 g Kastanien entspricht 885 kJ (Täufel et al. 1993). Esskastanien sind glutenfrei und eignen sich als Nahrungsmittel bei Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) (Conedera et al. 2004).
Die Esskastanien können geröstet oder gekocht gegessen werden (Täufel et al. 1993). Bekannt sind Röstkastanien ("Maroni"), die auf Weihnachtsmärkten angeboten werden (Goerigk 2010). In Abbildung 23 sind geröstete Maronen zu sehen.


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Abbildung 23: Geröstete Maronen (Foto: G. Stettner)


Aus den Früchten wird nach trockenem Erhitzen, Schälen und Mahlen auch Mehl gewonnen, woraus z.B. Kastanienbrot gebacken werden kann (Täufel et al. 1993; Bottacci 1998).
Esskastanien gelten als Delikatesse und dienen u.a. als Beilage zu Wild und zur Füllung von Gänsen (Goerigk 2010). Eine andere Verwendung ist die Herstellung von Kastaniensüßwaren wie z.B. kandierte und glacierte Kastanien ("marrons glacés") (Bottacci 1998; Ecker et al. 2006). Außerdem kann ein süßes Kastanienpüree und eine Kastaniencreme für Desserts angefertigt werden (Ecker et al. 2006; Goerigk 2010).
Auch alkoholische Getränke werden aus Kastanien produziert. In der Schweiz und auf Korsika wird Bier aus Kastanien gebraut und in Frankreich werden Kastanienliköre hergestellt (Ecker et al. 2006).
Von den Blüten der Edelkastanien kann außerdem ein aromatischer dunkler Honig gewonnen werden (Bouffier 2001).