Jan Peter Toennies Physik-Preis
Der diesjährige Jan-Peter-Toennies Preis in Höhe von 1000 Euro wird an Herrn Dr. Max Gulde verliehen. Im Rahmen seiner Promotion hat er eine Messapparatur entwickelt, die es ermöglicht, ultraschnelle strukturelle Änderungen auf der atomaren Skala zu untersuchen. In der neuen Technik werden zeitlich sehr kurze Elektronenpulse mit geringer kinetischer Energie an Oberflächen gestreut. Speziell durch die Anregung von nanometrisch scharfen Metallspitzen durch ultrakurze Laserpulse konnte somit die bisherige Zeitauflösung in diesem Energiebereich um mehrere Größenordnungen verbessert werden. Mit Hilfe dieser Methode ist es Herrn Dr. Gulde dadurch erstmals gelungen, den Schmelzvorgang einer molekular dünnen Schicht eines Polymerkristalls zeitlich und räumlich detailliert aufzulösen und zu beschreiben.
Dieser neue experimentelle Ansatz erlaubt die zeitaufgelöste strukturelle Untersuchung bisher gar nicht oder nur sehr eingeschränkt zugänglicher Systeme wie Oberflächen, Grenzflächen oder atomar dünner Filme und ist besonders für das Verständnis von Nanomaterialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften von erheblicher Bedeutung. Herr Dr. Gulde hat seine Dissertation in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Claus Ropers im IV. Physikalischen Institut angefertigt und wurde dabei durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.