Prof. Dr. Heike Sahm

Professorin für Germanistische Mediävistik / Ältere deutsche Sprache und Literatur


  • seit WS 2013 Professorin an der Georg-August-Universität Göttingen;
  • 2009-13 wissenschaftliche Angestellte an der Universität Siegen;
  • 2008-09 Jacob-Grimm-Gastprofessur an der Georg-August-Universität Göttingen;
  • 2007-08 Feodor Lynen-Stipendiatin an der Universität Cambridge;
  • 2006 Habilitation an der Universität zu Köln;
  • 1997-2007 wissenschaftliche Assistentin an der Universität zu Köln;
  • 1997 Promotion an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen;
  • 1994-1997 Stipendium des Göttinger Graduiertenkollegs ‚Kirche und Gesellschaft im 15./16. Jahrhundert‘; Studium in Kiel und Tübingen

  • Europäische Heldendichtung des frühen und hohen Mittelalters
  • Städtische Literatur des späten Mittelalters
  • Historische Anthropologie
  • Mediengeschichte
  • Das Mittelalter im Unterricht
  • Germanistik im 19. Jahrhundert

Herausgeberschaften und Monographien:

  • Klaus Düwel: Streifzüge durch die deutsche Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Kleine Schriften zur Germanistik. Hrsg. von Heike Sahm, Göttingen 2021.
  • Dürers kleinere Texte. Konventionen als Spielraum für Individualität, Tübingen 2002 (Hermaea 97).
  • Hans Joachim Ziegeler. Orte der Literatur. Schriften zur Kulturgeschichte des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Hg. zusammen mit Gerald Kapfhammer, Christiane Krusenbaum, Monika Schausten und Christian Seebald, Köln [usw.] 2009.
  • Schaut auf diese Region! Südwestfalen als Fall und Typ, Band der Siegener Universitäts-Zeitschrift Diagonal. Hg. zusammen mit Stephan Habscheid, Gero Hoch und Volker Stein, Göttingen 2013.
  • Narration und Hero – Recounting the Deeds of Heroes in Literature and Art of the Early Medieval Period, ed. by Victor Millet and Heike Sahm, Berlin (Ergän-zungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 87) Berlin/Boston 2014.
  • zusammen mit Franziska Küenzlen und Anna Mühlherr: Themenorientierte Literaturdidaktik: Helden im Mittelalter, Göttingen 2014.
  • Nürnberg. Zur Diversifikation städtischen Lebens in Texten und Bildern des 15. und 16. Jahrhunderts, hg. v. Heike Sahm und Monika Schausten, Sonderheft zum Band 134 der ZfdPh. Berlin 2015.
  • Dingkulturen. Objekte in Literatur, Kunst und Gesellschaft der Vormoderne, hg. v. Anna Mühlherr, Bruno Quast, Heike Sahm und Monika Schausten, Berlin 2016 (Literatur - Theorie - Geschichte 9).
  • Gold in der europäischen Heldensage, hg. v. Wilhelm Heizmann, Victor Millet und Heike Sahm, Berlin/Boston 2019 (RGA-E 109).

Aufsätze (in Auswahl)

  • ,mit bluote berunnen. Zur Zeichenfunktion von Körpern im 'Nibelungenlied'. In: (Hrsg.) Von Kulten und Künsten. Lektüren am Schnittpunkt von Anthropologie, Religionssoziologie und Poetologie. Berlin/Boston 2023, S. 405-421.
  • 'Nibelungenlied' und Heldensagen. Die Popularisierung des Germanischen durch Germanisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In: Seraina Plotke, Robert Schöller, Lysander Büchli (Hrsg.) Das 'Nibelungische' und der Nationalsozialismus. Bielefeld 2023, S. 151-170.
  • Der Glanz von Herrschaft im ‚Heliand‘. In: Peter Glasner u.a. (Hrsg.): Ästhetiken der Fülle. Basel 2021, S. 349-353.
  • Zusammen mit A. Recker: Wiedererzählen im Norden. Beobachtungen zu Übertragungsstrategien mittelniederdeutscher Erzähltexte. In: Niederdeutsches Jahrbuch 144 (2021), S. 126-148.
  • Die Interaktion von hêrro und mann in der frühmittelalterlichen Genesisdichtung. In: Niederdeutsches Jahrbuch 143 (2020), S. 137-153.
  • Heldengeschrei. Zur Poetik des Schalls im ‚Willehalm‘. In: Die Dechiffrierung von Helden. Aspekte einer Semiotik des Heroischen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Bielefeld 2020, S. 25-47.
  • Feudal Law and Archaic Order: The Discussion of Different Social Systems in the Queen’s Dispute in the Nibelungenlied. In: Narrating Law and Laws of Narration in Medieval Scandinavia, ed. By Roland Scheel, Berlin/Boston 2020 (RGA-E 117), S. 205-224.
  • zusammen mit Andres Laubinger: Germanen im Kinder- und Jugendbuch. In: ZeitSpiegel. Kinder- und Jugendliteratur der Jahre 1925 bis 1945, hg. v. Hartmut Hombrecher und Christoph Bräuer, Göttingen 2019, S. 53-58.
  • Lesen, vorlesen und aussprechen. Sterbevorbereitung für Laien in niederdeutschen artes moriendi. In: Reichweiten. Dynamiken und Grenzen kultureller Transferprozesse in Europa, hg. v. Nikolaus Henkel, Thomas Noll und Frank Rexroth, Berlin 2019 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen NF), S. 217-246.
  • Balmunc. In: Abecedarium. Dinge erzählen. 24 Gegenstände aus der Literatur des Mittelalters, hg.v. Peter Glasner u.a., Bonn 2019, S. 36-42.
  • Der ‚Heliand‘: Das Leben Jesu in 6.000 Stabreimversen. In: Saxones. Niedersächsische Landesausstellung 2019, hg.v. Babette Ludowici, Darmstadt 2019, S. 318f.
  • Gold und Gebärde. Zur Funktion herrschaftlicher Prachtentfaltung in heldenepischen Texten. In: Gold in der europäischen Heldensage. Hg. v. Heike Sahm, Wilhelm Heizmann und Victor Millet, Berlin/Boston 2019 (RGA-E 109), S. 188-232.
  • zusammen mit Niels Penke: Die sogenannten Germanen. Fragen zum Umgang mit einem Faszinosum. Demokratie-Dialog 2 (2018), S. 87-95.
  • zusammen mit Andrea Moshövel: Verkleiden und entkleiden. Überlegungen zur Funktion von Öffentlichkeit in zwei cross-dressing-Geschichten aus dem 15. Jahrhundert. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 47 (2017), S. 525-548.
  • ‚Die ich rief, die Geister…‘. Kurzes Plädoyer für eine interdisziplinär integrierte Frühmittelaltergermanistik. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 47 (2017), S. 155-165.
  • Scrîƀan, settian endi singan endi seggean forđ. Textgenese und Tradierung in der Fiktion des Heliand. In: Inkulturation. Literarische Strategien bibelepischen Schreibens in Mittelalter und Früher Neuzeit, hg. v. Bruno Quast und Susanne Spreckelmeier, Verlag de Gruyter, Berlin 2017, S. 41-72.
  • zusammen mit Stephanie Schott: Geschrei oder Gesang. Rosenplüts Beitrag zur Debatte um Leitbilder der Nürnberger Handwerkerdichtung im 15. Jahrhundert, in: Lehren, lernen, bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters. XXIII. Anglo-German Colloquium, hg. v. Henrike Lähnemann, Nicola McLelland und Nine Miedema, Narr Francke Attempo Verlag, Tübingen 2017, S. 271 – 282.
  • Helden im Mittelalter und Helden im Jugendbuch, in: Informationen zur Deutschdidaktik. Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule 40/3 (2016): Sehnsuchtsort Mittelalter, S. 24-30.
  • Die Festschreibung des Dürer-Bildes durch Joachim Sandrart im Übergang von der stadtbürgerlichen Öffentlichkeit zur barocken Wissensgesellschaft, in: Aus aller Herren Länder. Die Künstler der "Teutschen Academie" von Joachim Sandrart, hg. v. Susanne Meurer, Anna Schreurs-Morét, Lucia Simonato, Turnhauot 2015 (Théorie de l'art 1400-1800), S. 171-177.
  • zusammen mit Monika Schausten: Einleitung, in: Nürnberg. Zur Diversifikation städtischen Lebens in Texten und Bildern des 15. und 16. Jahrhunderts (wie unten), S. 1-7.
  • zusammen mit Tim Holetzek und Jan Christian Schaffert: Nürnberger Almanache. In: Nürnberg. Zur Diversifikation städtischen Lebens in Texten und Bildern des 15. und 16. Jahrhunderts, hg. v. Heike Sahm und Monika Schausten, Sonderheft zum Band 134 der ZfdPh. Berlin 2015, S. 43-59.
  • Auwe mir armen Judenkint. Die Diskussion um die Rolle der Juden in der Reichsstadt Nürnberg in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In: Nürnberg. Zur Diversifikation städtischen Lebens in Texten und Bildern des 15. und 16. Jahrhunderts, hg. v. Heike Sahm und Monika Schausten, Sonderheft zum Band 134 ZfdPh. Berlin 2015, S. 191-211.
  • Mediale Formatierung. Die ars moriendi des 15. Jahrhunderts im Übergang von der Handschrift zum Druck, Daphnis 42 (2013), S. 29-91.
  • Der Körper des Kaisers und der Tod. Zur Frage der Kontinuität von Maximilians Selbstentwürfen, in: Maximilians Ruhmeswerk. Künste und Wissenschaften im Umkreis Kaiser Maximilians I., hg. v. Jan-Dirk Müller und Hans-Joachim Ziegeler, Berlin/Boston 2015 (Frühe Neuzeit 1890), S. 395-411 und Farbtafel 16.
  • Introduction/Einleitung. In: Narration und Hero – Recounting the Deeds of Heroes in Literature and Art of the Early Medieval Period, ed. by Victor Millet and Heike Sahm, Berlin (Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 87) Berlin/Boston 2014, S. 1-18.
  • Fate and God, Gallow and Cross, Sword and Spear. The Variation of Counterconcepts as Part of the Poetic Diction in the Old Saxon Heliand, in: Narration und Hero – Recounting the Deeds of Heroes in Literature and Art of the Early Medieval Period, ed. by Victor Millet and Heike Sahm, Berlin (Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 87) Berlin/Boston 2014, S. 95-112.
  • Gabe und Geschenk. Zur Differenz von kultureller Norm und Praxis in Mittelalter und Moderne. In: Kulturmuster im Deutschunterricht – Mittelalterliche Perspektiven. Hrsg. von Annette Gerok-Reiter und Claudia Lauer. Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes Heft 3, 2014, S. 267-278.
  • Gabe und Gegengabe, Raub und Vergeltung. Reziprozität in der mittelhochdeutschen Epik. In: Zeitschrift für Deutsche Philologie (ZfdPh). Hrsg. von Norbert Otto Eke, Udo Friedrichs, Eva Geulen, Monika Schausten und Hans-Joachim Solms. 133. Band 2014, Drittes Heft, S. 419-438.
  • Gold im Nibelungenlied, in: Die Farben imaginierter Welten. Zur Kulturgeschichte ihrer Codierung in Literatur und Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hg. v. Monika Schausten. Berlin 2012 (Literatur - Theorie - Geschichte, Beiträge zu einer kulturwissenschaftlichen Mediävistik, Bd. 1), S. 125-145.
  • Uuord endi uuerc in ‚Heliand’ und ‚Beowulf’. Ein Thema und seine Modifikation in der frühmittelalterlichen Epik, GRM 61 (2011), S. 1-23.
  • Lizenz zum Stehlen: Helene Kottanners sog. Denkwürdigkeiten (um 1450), Euphorion 104 (2010), S. 295-316.
  • Unversöhnte Motivierungen. Der Schatz als Hindernis kohärenten Erzählens im ‚Beowulf‘, PBB 131 (2009), S. 422-460.
  • Wer sieht wen? Zum Erzählverfahren in der ‚Kudrun‘, in: ‚Texte zum Sprechen bringen’. FS Paul Sappler, hg. v. Christiane Ackermann und Ulrich Barton, Tübingen 2009, S. 131-141.
  • Tod und Wappen. Peter Suchenwirts heraldische Totenreden zwischen Repräsentation und Indvidiualität, in: Dichtung und Didaxe. Lehrhaftes Sprechen in der deutschen Literatur des Mittelalters, hg. v. Henrike Lähnemann und Sandra Linden, Berlin/New York 2009, S. 285-298.
  • Neues Licht auf alte Fragen. Zur Stellung des Leipziger Fragments in der Überlieferungsgeschichte des "Heliand", ZfdPh 126 (2007), S. 81-98.
  • Vom Sterben berichten. Aufzeichnungen Dürers im Kontext der spätmittelalterlichen Autobiographie und der ars moriendi. Beitrag zum Katalog der Ausstellung "Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance" des Berliner Kupferstichkabinetts, 5. Mai-16. Juli 2006, Berlin 2006, S. 45-50.
  • Wiederholungen über Wiederholungen. Zur Variation in der 'Altsächsischen Genesis', ZfdPh 123 (2004), S. 321-340.

Die Mediävistik bietet aufgrund der weiten zeitlichen Erstreckung ihres Gegenstands (8.–16. Jh.), des breiten Spektrums an unterschiedlichen Textsorten (vom Artusroman über Minnelied und Totentanz bis hin zum Zauberspruch) und der Entwicklung neuer literaturwissenschaftlicher Ansätze eine Fülle von spannenden Forschungsthemen für Abschlussarbeiten. So kann man einen bislang unbekannten Text aus dem Mittelalter erstmals erschließen oder bekannte Texte zum Beispiel über eine strukturelle Analyse neu deuten oder kulturhistorisch verorten. Auch lässt sich danach fragen, wie Figuren, Motive, Texte des Mittelalters in der Rezeption von der Romantik bis in die Gegenwart aufgegriffen wurden und werden oder welche Aspekte des Mittelalters in die schulische Praxis einfließen können. Einen kleinen Eindruck des Themenspektrums bietet Ihnen die folgende Titel-Auswahl von Abschlussarbeiten aus den letzten Jahren:

Bachelorarbeiten

  • Till Eulenspiegel: Narr, Revolutionär, Überlebenskünstler – eine vergleichende Analyse der Till Eulenspiegel-Figur anhand von drei Fallbeispielen:

Daniel Kehlmanns Tyll (2017) und Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel (1515): Erzähltheoretische Analysen im Vergleich

Belacâne, Herzeloyde, Ampflîse und ihre Boten: Die umgekehrte Brautwerbung in der Gahrmuret-Handlung von Wolframs Parzival

gesmæhet unde gezieret. Zur Gawan-Figur in Wolframs von Eschenbach Parzival

  • Die Êre/Ehre in Hartmanns von Aue Iwein und Felicitas Hoppes Iwein Löwenritter

Masterarbeiten

  • Formen der Ironie im Nibelungenlied
  • Dialoge mit dem ,,paradoxalen Ich“ – Zwischen Typisierung und Anthropomorphisierung der Todesfigur im Lübecker Totentanz Des dodes dantz (1489) und im Ackermann von Johannes von Tepl?
  • Vom Schreiben über das Sterben – Die Sterbegebete des Lüner Codex Ms I 94 im Kontext der niederdeutschen Ars moriendi