Übungen zur Paläographie (Mittelalter und Neuzeit): Entzifferung - Transkription - Edition (GSGG)
Trainer: Prof. Dr. Ulrich Bubenheimer (Theologische Fakultät)
Datum:
1. Einheit: Montag, 4. Mai und Dienstag, 5. Mai 2015, 9-12 und 14-16 Uhr
2. Einheit: Montag, 29. Juni und Dienstag, 30. Juni 2015, 9-12 und 14-16 Uhr
3. Einheit: Montag, 31. August und Dienstag, 1. September 2015, 9-12 und 14-16 Uhr
Ort: Konferenzraum der GSGG, Friedländer Weg 2, 37085 Göttingen
Zielgruppe: alle, die für ihr Forschungsprojekt paläographische Kenntnisse benötigen
Anmeldung hier
Veranstalterin: GSGG
Inhalt:
In diesem Kurs werden Methoden zur Entzifferung, Transkription und Edition lateinischer und deutscher handschriftlich überlieferter Texte des Mittelalters und der Neuzeit vermittelt und wichtige Hilfsmittel vorgestellt. Lernziel ist die Fähigkeit, Handschriften aus dem jeweiligen eigenen Forschungsgebiet entziffern und transkripieren zu können sowie Grundkenntnisse zu Handschriftenbeschreibung, Textkritik und Editionsverfahren zu erwerben. Die chronologische und inhaltliche Auswahl der in der Veranstaltung zu bearbeitenden Beispiele orientieren sich an methodischen Gesichtspunkten sowie an den Forschungsgebieten der Teilnehmer(innen).
Diese werden gebeten, dem Seminarleiter vor Beginn der Veranstaltung rechtzeitig mitzuteilen, mit welcher Art von Handschriften sie arbeiten (werden) und welche Vorkenntnisse sie mitbringen.
Zwischen den Kurseinheiten erstellt jede(r) Teilnehmer(in) aus ihrem/seinem Arbeitsbereich eine Texttranskription (ca. 1 Seite), die vom Kursleiter korrigiert und kommentiert wird.
Der folgende, vorläufige Plan wird den Vorkenntnissen und Bedürfnissen der Teilnehmer angepasst werden.
1. Einheit:
- zum Einstieg Textbeispiele aus lateinischen und deutschen Inkunabeln/Frühdrucken: System der vielfältigen Abkürzungen; Arbeit mit Hilfsmitteln zur Auflösung von Abkürzungen; Schreibweise von Zahlen, Datierungen usw., erste Beobachtungen zu unterschiedlichen Schriftarten
- bei Bedarf: Abkürzungen in juristischen Texten; Zitierweise von Rechtssammlungen (Corpus iuris canonici, Corpus iuris civilis)
- systematische paläographische Erschließung einer Handschrift
- individuelle Ausprägung von Handschriften an Beispielen aus Briefen
2. Einheit:
- Schriftbeispiel aus der Epigraphik
- verschiedene Schriftarten
- Handschriften von Kanzlei-/Berufsschreibern
- "Buchhandschriften"
- bei Bedarf: Papsturkunden
- Handschrift im gedruckten Buch (sog. "Hybridtexte") - eine vernachlässigte Quellengattung
3. Einheit:
- von der Transkription zur Edition
- die Originalhandschrift: der Mehrwert der Autopsie gegenüber der Verwendeung von Reproduktionen/Scans für eine Edition
- Handschriftenbeschreibung
- Möglichkeiten der Identifizierung von anonymen Schreibern, Handschriftenvergleich, Handschriftenprobensammlungen als Hilfsmittel
- Möglichkeiten der Erschließung unbekannten handschriftlichen Materials zu einem Thema
- bei Bedarf: Einblick in die Paläographie griechischer Texte