Zusammenfassung Dissertation
"Geister in Kambodscha – Existenz, Macht und rituelle Praxis"
Ausgehend von der Frage nach der Relevanz von Geisterpraktiken untersucht Paul Christensen die bedeutsamen Rollen von Geistern in der kambodschanischen Gesellschaft. Die wichtigen thematischen Schwerpunkte legt er auf die Verarbeitung der traumatischen Vergangenheit, die religiöse Identifikation der Kambodschaner_innen, die politische Ermächtigung der Eliten durch spirituelle Legitimationsstrategien und die lebendige Ritualpraxis der Geistmedien in Kambodscha. Durch den ethnologischen Zugang einer 13monatigen Feldforschung und eine innovative, an die Akteur-Netzwerk-Theorie angelehnte Methodik kann im Sinne einer (wieder-) ‚verzauberten Moderne‘ ein emisches Verständnis dieser religiösen Phänomene gewonnen werden, die in ähnlicher Weise in ganz Südostasien auftreten.
Die Arbeit liefert einen wegweisenden Beitrag zum wissenschaftlichen Verständnis von Geistern. Dabei überzeugt sie nicht nur mit der Anschlussfähigkeit der Methodik; die Ethnografie liefert Beschreibungen zu gesellschaftlichen Themen wie Macht, Existenz, Religion, Heilung, Liebe oder Trauer, die nicht nur das ‚Andere‘ plausibel machen, sondern auch das ‚Eigene‘ in Frage stellen.
Die Arbeit wurde hier veröffentlicht.