Behandlung

Bei der Pflanzung muss drauf geachtet werden, dass die Ulmen nicht an Waldränder, Bestandesrändern, in Reihen oder an Wegerändern gepflanzt werden. Der Grund hierfür ist, dass sich der Ulmensplintkäfer zur Fortbewegung an markanten Linien orientiert und so leichter die gepflanzten Ulmen befallen kann.
Falls die Aufwuchsbedingungen, zum Beispiel eine schlechte Wasserversorgung, ungünstig sind, kann man die Jungpflanzen problemlos an einen anderen Ort verpflanzen.
Die Pflanzen sollen ohne Wurzelkontakte zu ihren Nachbarpflanzen aufwachsen, weil sie der Erreger (Ophiostoma nova-ulmi) der Ulmenkrankheit durch Wurzelverwachsungen übertragen kann. Deshalb sollte eine Erziehung in Trupps oder Gruppen von ca. 10 Bäumen stattfinden. Aber auch die zukünftige Bestandesbehandlung, die recht kompliziert ist, wird dadurch erleichtert.
Da die Ulme zunächst vorwüchsig ist, kann sie zwieselig und sperrig werden. Im späteren Bestandesalter wird sie von der Buche überholt und verdrängt.
Ein relativer dichter Stand in der Jugend und Vermeidung von zu plötzlicher und starker Freistellung sind notwendig wie die Hilfe im späteren Bestandesleben (Dr. Joachim Heyde, Merkblatt zur Artenförderung).
Unter einem etwas lichten Buchenschirm verjüngt sich die Bergulme (Ulmus glabra) am Besten. Bei gleichmäßiger Schirmstellung besteht aber die Gefahr, dass die Buche die Bergulme aus der Verjüngung drängen kann. Für die anderen beiden Ulmenarten, Feld- und Flatterulme, hat sich die Mischung mit Eiche bewährt. Die Pflege der Bestände sollte in kurzen Zeitabständen maßvoll erfolgen.
Falls die Konkurrenzkraft der Ulme zu schwach ist, sollte zugunsten der Ulme, unabhängig von den Qualitätskriterien, eingegriffen werden (Professur Waldbau ETHZ, 2001).
Die Verbissbelastung ist ungefähr gleich wie die Belastung von Bergahorn und Esche, aber deutlich geringer als die der Eiche. Falls zu hoher Wilddruck besteht, sollten die Ulmenbestände gegattert oder der Wildbestand reguliert werden. Der Einschlag (Hiebsreife) erfolgt in einem Alter von ca. 70 bis 80 Jahren. Das Ziel ist es Stammholz in Furnier- und Schneideholzqualität in einer Umtriebszeit von 100 bis 140 Jahren zu erzielen.

Besondere Hinweise

Flatterulme und besonders Feldulme eignen sich wegen ihrer kräftigen Wurzelbrut auch zur Bodenbefestigung und Anpflanzung in Schutzstreifen und Bodenschutzwäldern. Auch das rasch und gut abbaubare Streu ist bodenpfleglich (Dr. Joachim Heyde, Merkblatt zur Artenförderung).