Bauernregel

Eine Bauernregel behauptet, dass in Jahren, in denen die Vogelbeere reich fruchtet, zwar eine gute Getreideernte zu erwarten sei, aber auch ein strenger Winter folgen werde (Erlbeck, 1982).


Kälberquicken

Die angeblich fruchtbar machende Wirkung der Eberesche ist für den norddeutschen Brauch des „Kälberquickens“ verantwortlich.
So ging der Bauer am ersten Maitag noch vor Sonnenaufgang in den Wald und schnitt mit einem Stück Kupferblech, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Baum berührten, einen Ebereschenzweig ab. Mit dieser Rute wurde dann dem einjährigen Rind dreimal auf den Rücken geschlagen und ihm einen Namen gegeben.
Dabei rief der Bauer:
„Quick, quick, quick,
bring Milch wohl in den Strick (Euter).
Der Saft kommt in die Birken,
einen Namen geb´ ich in den Stirken,
der Saft kommt in die Buchen,
das Laub kommt in die Eichen,
… sollst du heißen!
Quick, quick, quick.“

Damit sollte sich die Fertilität, also die Fruchtbarkeit des Zweiges auf das Tier übertragen (www.arte-misia.de).
Anschließend befestigte er den Zweig an der Stalltür, verziert mit weißen Bändern und Eierschalen, um vor Krankheiten und bösem Unheil zu schützen (Leder, 1997).


Die Eberesche - ein heiliger Baum

Bei den Germanen war die Eberesche dem Gewittergott Thor geweiht.
In der Göttersage Edda wird berichtet, dass sie Thor das Leben rettete. Als dieser bei der Jagd in einen Fluss stürzte und ihm das Wasser bis zum Halse stand, bekam er einen Zweig der Eberesche zu fassen und konnte sich so aus dem tosenden Strom retten.
Daher heißt der Baum in Norwegen auch Thorsbjörg (Thors Begegnung)
Wohl aus dieser Zeit hat sich in einigen Gegenden Deutschlands der Glaube erhalten, dass die Eberesche den Blitz abhält. Dazu werden die reifen Früchte in Kränzen oder Büscheln vor die Fenster oder an die Dächer gehängt (Schütt, 1994).

In den alten europäischen Völkern war die Eberesche ein Baum, der eng mit deren mystischer Glaubenswelt in Verbindung stand und als heilig galt. Die heiligen Heine, Orakelplätze und Gerichtsplätze wurden von ihr umsäumt.
Der Eberesche sprachen die keltischen Druiden, die „Baumwissenden“, die Kraft zu, vor Unheil und bösem Zauber zu schützen. Weshalb sie auch ihre Zauberstäbe aus diesem heiligen Holz herstellten (www.arte-misia.de).
Die Schönheit und Grazie der Eberesche hat die keltischen Priester inspiriert, sie zum Baum des Lebens zu machen. Sie zählt im Frühjahr zu den ersten sich belaubenden Baumarten und wurde deshalb zum Symbol des Wiedererwachens nach der toten Winterzeit gemacht (www.baum-des-jahres.de).


Keltisches Baumhoroskop

01.04. bis 10.04 und 04.10 bis 13.10.

Menschen, die in den Dekaden der Eberesche geboren sind, haben die Chance sich zu Lebenskünstlern zu entwickeln. Sie haben einen ausgeprägten Drang nach Bildung. Dank ihres starken Durchsetzungsvermögens und durch ihr strategisches und planerisches Geschick sind diese Menschen gute Organisatoren. Sie sind stets um Harmonie und Gerechtigkeit bemüht und möchten am liebsten die Welt verbessern (www.baumkreis.de, Kost, 2001).