Teilarboretum Korea
Im Gegensatz zum Forstbotanischen Garten, in dem die Gehölze nach pflanzensystematischen Gesichtspunkten sortiert gezeigt werden, sind die Baum- und Straucharten des Pflanzengeographischen Arboretums nach geographischen Sammelgebieten (China, Japan, Kaukasus-Kleinasien, Korea, und Nordamerika) zusammmengestellt.
Besonderheiten des Arboretums Korea
Im Pflanzengeographischen Arboretum Korea sind mittlerweile über 55 verschiedene Gehölzarten ausgepflanzt. Weitere Wildarten befinden sich noch in der Anzucht und werden in den nächsten Jahren das Arboretum erweitern. Die Arboretumsfläche umfasst die Außenanlagen der Tierphysiologie und des Deutschen Primatenzentrums entlang des Kellnerweges (siehe Karte).
Die floristischen Höhepunkte beginnen im Frühjahr mit dem Erblühen der Koreanischen Forsythie (Forsythia ovata), des Blumenhartriegels (Cornus kousa) oder der Radspiere (Exochorda racemosa) und enden mit dem farbenfrohen Frucht- und Herbstschmuck einiger Euonymus-Arten oder der Koreanischen Berberitze (Berberis koreana).
Blüte und Laubblätter der Koreanischen Forythie (Forsythia ovata)
Von den vielen auch bei uns gartenwürdigen Gehölzen abgesehen, beherbergt das Sammelgebiet Korea auch eine ganze Reihe endemischer Gehölze. Die bekannteste und bei uns am meisten angepflanzte endemische Art Koreas ist die in den Vorgärten Deutschlands mittlerweile oft anzutreffende Korea-Tanne Abies koreana. Sie ist vor allem wegen ihres kleinkronigen Wuchses und des schon nach ca. 10-15 Jahren jährlich reichlich ansetzenden Zapfenschmuckes sehr beliebt.
Zapfenschmuck der Korea-Tanne (Abies koreana)
Im Arboretum wachsen einige Exemplare der Blasenesche aus der Familie der Seifenbaumgewächse, deren wissenschaftlicher Name Koelreuteria paniculata den deutschen Botaniker Kölreuter (1733-1806) ehrt. Der deutsche Name des bis etwa 15 m hoch werdenden Baumes bezieht sich auf die eschenähnlich gefiederten Blätter und die aufgeblasenen, papierartigen Kapseln. Diese sind im Herbst ein dekorativer Fruchtbehang, der auch den Winter überdauert. Auch zur Blütezeit fällt der Kleinbaum durch bis zu 40 cm lange, gelbe Blütenrispen ins Auge.
Blaseneschen mit üppigem Fruchtbehang (li) und Blütenrispen (Mitte)
Blütenrispe der Blasenesche mit Früchten vom Vorjahr
Nicht zu übersehen sind zwei große Chinesische Surenbäume (Toona sinensis) aus der Familie der Mahagoni- oder Zedrachgewächse (Meliaceae) und damit verwandt mit dem Echten Mahagonibaum. Als Zierbaum ist er interessant, weil er zu den wenigen im Hochsommer blühenden und dennoch winterharten Gehölzen gehört. Erst im August bildet er seine 50-70 cm langen, grünlich-weißen, leicht nach Honig duftenden Blütenrispen aus. Er hat eine stark rissige, sich in Längsstreifen lösende Borke. In China heißt er auch Gemüsebaum, weil seine Sprossspitzen geerntet und gegessen werden.
Chinesischer Surenbaum (Toona sinensis) mit längsstreifiger Borke
Blütenrispen des Chinesischen Surenbaums (Toona sinensis)
Nationale Schutzsammlung
Das Pflanzengeographische Arboretum Korea gehört zu den vom Verband Botanischer Gärten (VBG) anerkannten Nationalen Schutzsammlungen und hat daher eine besondere Bedeutung als lebende Referenzsammlung für die Erhaltung der genetischen Ressourcen im Gehölzbereich Koreas.
Der VBG, Dachorganisation aller botanischen Gärten im deutschsprachigen Raum, erhielt 1999 vom Bundesamt für Naturschutz den Auftrag, ein Konzept zu entwickeln, mit dem bedeutende und besonders erhaltenswürdige Sammlungen gekennzeichnet werden sollen. Ziel dieses Konzeptes sind die Erhaltung von Kulturerbe und pflanzlicher Biodiversität und die Sicherung der Kontinuität botanischer Sammlungen. Neben dem Arboretum Korea wurden auch die Arboreten Japan und Kaukasus-Kleinasien als Nationale Schutzsammlungen ausgezeichnet.