Interview mit zwei Deutschland-Stipendiatinnen der Evang.-luth. Landeskirche Hannovers
Vier Fragen an…
…zwei Deutschlandstipendiatinnen aus der Theologischen Fakultät
Nora Piepenschneider (Magister Theologiae, 10. Semester)
Warum haben Sie sich für Theologie als Studiengang entschieden?
Ich war schon als Schülerin in der ev. Kinder- und Jugendarbeit aktiv. Dadurch wurde mein Interesse am Theologiestudium und dem Pfarrberuf geweckt. Während eines Praktikums in meiner Gemeinde konnte ich dann die abwechslungsreiche Arbeit unserer Pastorin kennenlernen. Ich hoffe, dass ich später ebenfalls Menschen in verschiedenen Altersgruppen und unterschiedlichsten Lebenslagen unterstützen und begleiten kann.
Womit beschäftigen Sie sich im oder neben dem Studium? Was ist Ihnen besonders wichtig?
In meinem Studium fasziniert mich am meisten die Kirchengeschichte und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zu anderen Religionen gibt. Nebenbei arbeite ich für die Lippische Landeskirche als Teamerin bei Schulprojekten mit, um bereits erste praktische Erfahrungen zu sammeln.
Was bedeutet das Stipendium für Sie? Welche Wirkung hat es?
Das Stipendium gibt mir die Möglichkeit, mich gut auf mein Studium konzentrieren und zusätzlich die Arbeit als Teamerin leisten zu können, ohne durch finanzielle Sorgen belastet zu werden. Besonders weil ich in diesem Jahr mit der Examensvorbereitung beginne, bin ich dafür sehr dankbar.
Wie erleben Sie das Studium zur Zeit?
Ich freue mich sehr darüber, endlich wieder in Präsenz studieren zu können. Der direkte Kontakt mit meinen Kommiliton*innen hat lange gefehlt und wir genießen es, bei einer Tasse Kaffee im schönen Innenhof des Theologicums miteinander reden, diskutieren und uns über Projekte oder Hausarbeiten austauschen zu können.
Clara Mathilda von Lingen (Magister Theologiae, 6. Semester)
Warum haben Sie sich für Theologie als Studiengang entschieden?
Theologie zu studieren war eine recht spontane Entscheidung, doch ich könnte nicht zufriedener mit meinem Studiengang sein. Kaum ein Fach ist vielfältiger und bietet mehr Freiheit. In jedem Semester werden neue Seminare zu spannenden Themen angeboten und ich kann meine Module in beliebiger Reihenfolge absolvieren und so zusammenstellen, wie es am Besten in meinen Zeitplan passt. Ich weiß außerdem sehr zu schätzen, dass zu unserem Studium auch gehört, über den Tellerrand der Theologischen Fakultät hinauszuschauen und den außertheologischen Wahlbereich mit Veranstaltungen anderer Fakultäten zu füllen. Mein Studium verbindet Sprachen, Philosophie, Geschichte und vieles mehr. Das Wichtigste sind aber Diskussionen über gelesene Texte, die insbesondere in einem so persönlichen Studiengang, in dem man sich auch über die Semester hinweg gegenseitig kennt, oft sehr fruchtbar sind.
Womit beschäftigen Sie sich im oder neben dem Studium? Was ist Ihnen besonders wichtig?
Ich arbeite als Studentische Hilfskraft und war bis zum Sommer Innenreferentin der Fachschaft Ev. Theologie. Ich habe die Fachschaftsarbeit für ein Semester pausiert, während ich im Ausland studiere, freue mich jedoch, danach wieder gemeinsam mit großartigen Kommiliton:innen bei der Organisation der Veranstaltungen und des studentischen Lebens im Theologicum mitzuwirken. Neben dem Studium habe ich in diesem Jahr auch eine sechswöchige Seelsorge-Ausbildung gemacht, um meine Perspektiven auf die Zeit nach dem Studium auszuloten, denn ein Theologieabschluss bedeutet nicht zwangsläufig vierzig Jahre im Pfarramt zu arbeiten, sondern bietet vielfältige Möglichkeiten. Neben Theologie studiere ich auch im Zwei-Fach-Bachelor Germanistik und Italianistik mit dem Schwerpunkt Übersetzung.
Was bedeutet das Stipendium für Sie? Welche Wirkung hat es?
Die Wertschätzung meiner Arbeit und meines Engagements durch das Deutschlandstipendium hat vieles erleichtert. Das Stipendium ermöglicht mir, meine Ziele zu verfolgen und meine Zeit in die Dinge zu investieren, die mich interessieren. Insbesondere habe ich dem Stipendium zu verdanken, dass ich nun in einem Auslandssemester in Italien auch international lernen und über die Grenzen Göttingens hinausschauen kann.
Wie erleben Sie das Studium zur Zeit?
Mein sechstes Semester war das zweite Semester in Vollpräsenz und ich habe erst jetzt richtig kennenlernen dürfen, was Studieren eigentlich bedeutet. Es ist Leben in das Theologicum zurückgekehrt und es hat einen wahnsinnig großen Unterschied gemacht, nicht mehr einen schwarzen Bildschirm, sondern bekannte Gesichter vor sich zu haben und wirklich diskutieren zu können. Nach den auslaugenden Onlinesemestern, die jede:r allein im eigenen Zimmer verbringen musste, ist nun wieder zum Vorschein gekommen, wie familiär unser Studiengang ist und wir durften wieder Veranstaltungen organisieren, neue Kommiliton:innen kennenlernen und neue Freundschaften knüpfen, ohne die das Studium nicht halb so schön wäre.
(Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Universität Göttingen)
In eigener Sache:
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