Holzverwendung
Die Nutzung des Ulmenholzes hat eine lange Tradition in Europa. Wegen des reichlichen Stockausschlags unserer Ulmenarten waren sie eine der wichtigsten Baumarten des Nieder- und Mittelwaldbetriebes im Mittelalter. Vor allem mechanisch stark beanspruchte Gegenstände wie Felgen, Räder, Speichen, Wagengestelle, Glockenstühle, Langbogen und andere Waffen des Mittelalters wurden aus dem Ulmenholz gefertigt. Auch heute noch wird das Holz der Ulme wegen der Schönheit der Maserung von Jägern für die Herstellung von Gewehrschäften sehr geschätzt. All unsere Ulmenarten, vor allem aber die Flatterulme, sind besonders reich an feinem und gefügigem Bast, der in der Vergangenheit für handwerkliche Zwecke verwendet wurde. Er wurde zu Bindematerial, Bienenkörbe und Seilen verarbeitet. Die Rinde selber wurde zum Gelbfärben und zum Gerben genutzt. Auch die Asche (Pottasche) wurde für die Glasherstellung verwendet.
Das Ulmenholz besitzt eine hohe Resistenz gegen Fäulnis und ist somit sehr dauerhaft, solange es feucht bleibt. Deshalb verwendete man gerade das Holz der Bergulme wegen seiner noch höheren Dauerhaftigkeit im Gegensatz zu den anderen beiden Ulmenarten Feld- und Flatterulme bei Konstruktionen, die dem Wasser ausgesetzt waren wie zum Beispiel Wasserleitungen für Bergwerke.
Schon früher wurde in der Möbelindustrie die Furniere zur Herstellung von Möbeln, Täfelungen und Parkett verwendet. Aber auch heute noch ist das Ulmenholz in Deutschland wegen seiner schönen Maserung gerade für den Innenausbau sehr begehrt. Das Kernholz ist sehr dekorativ und gehört zu den schönsten europäischen Holzarten. Die Hölzer der Ulmen unterscheiden sich kaum, aber im Allgemeinen gilt das der Feldulme als das Beste und Schönste. Auch das Wurzelholz besitzt eine sehr schöne Maserung und wird deshalb von Drechslern und Schreiner sehr geschätzt.
Das Ulmenholz steht als Bau-, Werk- und Brennholz dem der Eiche nur wenig nach. Es wird sogar für die Herstellung von Werkzeugstielen und Sportgeräten eingesetzt.
Leider ist die Verwendung in der Holzindustrie und Handel des als “Rüster“ bezeichneten Holzes durch immer geringer werdende Angebote nur noch eingeschränkt möglich.
Trotz ihrer Gefährdung durch die Holländische Ulmenkrankheit und nicht nur wegen der Verwendung des Holzes sollten alle heimischen Ulmenarten als Mischbaumarten in den Wäldern dienen. Sondern auch als bereicherndes Element der Feldflur und zur Erhaltung der Naturvielfalt sollte auf die Einmischung der Ulme nicht verzichtet werden
Ulmenfurnierblatt; gemessert
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