Exkursion der AG Ackerbau 2022 (14.06. - 16.06.2022)
Am frühen Morgen des 14. Juni 2022 machte sich, pünktlich um 07.00 Uhr, ein Bus voller wissbegieriger StudentInnen auf, den Norden der Bundesrepublik und Dänemark zu erkunden.
Zunächst ging es vor den Toren Hamburgs auf den sehr großen und breit aufgestellten Gemüsebaubetrieb Behr, der vor allem auf den Anbau von Eisbergsalat und anderen Salatsorten setzt. Des Weiteren hat der Betrieb eine eigene Logistik- und Kühlhalle, mit der die insgesamt etwa 4000 ha Gemüse abgepackt und für den Transport vorbereitet werden. Auch die Aussaat und Ernte von Salat wurde begutachtet und interessierte die Studierenden sehr.
Nach diesem gelungenen Einstieg ging es zum gemeinsamen Essen zu einer Straußenfarm an die Ostsee. Nach dem gelungenen Straußenbraten wurde die Farm besichtigt. Der Betrieb hat aus der Not eine Tugend gemacht und nach der Aufgabe der Milchviehhaltung ein neues Geschäftsmodell gefunden und die Altgebäude sinnvoll genutzt.
Nach einer weiteren Stunde Busfahrt erreichten die Studierenden eine Heuherberge, wo die Nacht am Nord-Ostsee-Kanal verbracht wurde.
Die Nacht in der Heuherberge verlief besonders für die Allergiker erstaunlich ruhig. Morgens wurden die Schlafsäcke eingerollt und ein stärkendes Frühstück eingenommen. Mit dem Bus ging es nun weiter zur Saka Pflanzenzucht nach Windeby. Die Saka-Pflanzenzucht als Tochter der Solana GmbH ist auf die Zucht von Kartoffeln spezialisiert. Hier wurden die Studierenden nach der Begrüßung und einem Vortrag zum Betrieb sowie aktuellen Themen rund um die Kartoffel und Welternährung auf einem Rundgang über das Betriebsgelände und ein nahegelegenes Versuchsfeld über den Vorgang und die Kunst des Züchtens von Pflanzen informiert.
Die zweite Station des Tages zeigt sich in Form des Lindhofs, einem der Versuchsgüter der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Gemeinsam mit einer Gruppe Polizisten, die den Lindhof zum Ziel ihres gemeinsamen Sozialtags gemacht hatten und sehr am gegenseitigen Austausch interessiert waren, wurden die Studierenden über das Versuchsgut mit dem Schwerpunkt Nutztierhaltung geführt. Der Lindhof wird biologisch bewirtschaftet und hat in die Fruchtfolge einen beträchtlichen Anteil an Kleegras eingebracht. Besonders interessant war die Doppelnutzungsstrategie des Milchviehstalls, welcher im Sommer als Getreidelager benutzt wurde und die vielfältigen Messapparaturen zur Messung von Treibhausgas-Emissionen. Zum Abschluss gab es eine sehr leckere Käse-Lauch-Suppe in der Maschinenhalle, was Zeit hergab aufgekommene Fragen zu beantworten.
Vom Lindhof aus ging es auf über die Grenze nach Dänemark. Nach einigen navigatorischen Schwierigkeiten konnte die Betriebsbesichtigung bei Sigurd Christensen beginnen. Gemeinsam mit dem Betriebsleiter, welcher von einem deutschsprachigen Mitarbeiter begleitet wurde, wurden Maschinen und Felder, aber vor allem der Schweinestall besichtigt. Es wurden viele Fragen über Fruchtfolgegestaltung, Düngeregelungen und -strategien, aber auch über die Betriebshistorie gestellt und umfangreich beantwortet.
Die letzte Station des Tages war das Danhostel Tonder, wo der Abend gemütlich ausklingen gelassen wurde.
Nach einer schönen Sommernacht in der Jugendherberge in Dänemark stärkten sich die Exkursionsmitglieder um 8 Uhr an einem reichhaltigen Frühstücksbuffet für den letzten spannenden Exkursionstag. Die erste Station des Tages war der Familienbetrieb Piening in Dithmarschen. Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung in die Ditmarscher Region ging es in die Kühlhalle, wo der Weiß- und Rotkohl gelagert wird. Wir erfuhren viel über den regionalen Ackerbau in Dithmarschen, bei dem Getreide und auch viel Kohl angebaut wird. Die enge Fruchtfolge wie sie vor 20 Jahren in Ditmarschen durchgeführt wurde mit Raps-Weizen-Weizen-Weizen ist mittlerweile Geschichte. Die Fruchtfolge wurde deutlich erweitert auf ein vielfältiges Anbauprogramm. Nach diesem sehr interessanten typischen Ditmarscher Ackerbaubetrieb hatten die Exkursionsmitglieder noch nicht genug und wir besichtigen einen weiteren Betrieb in Ditmarschen den Familienbetrieb der Familie Voß, welcher größtenteils ökologisch wirtschaftet und neben Getreide, auch viel Gemüse wie zum Beispiel Kohl, Möhren und Rote Beete. Nach einer Führung über den Hof wurde sehr lecker gegrillt, wobei sich die Studierenden stärken konnten. Auf dem Weg zum dritten Betrieb des Tages, dem Westhof in Ditmarschen besichtigten wir mit dem Bus die Flächen des Betriebes Voß. Beim Westhof angekommen hat uns der Betriebsleiter freundlich in Empfang genommen. Wir haben beim ökologisch wirtschaftenden Westhof während der Führung durch den Betrieb einen spannenden Einblick in den ökologischen Gemüseanbau und anschließende Vermarktung bekommen. Gesättigt mit vielen neuen Eindrücken traten die Studierenden mit dem supergelaunten Busfahrer Dieter um kurz nach 15 Uhr die Rückfahrt nach Göttingen an. Leider verabschiedete sich während der Fahrt kurz vor dem Nord-Ostsee-Kanal ein Reifen, wodurch eine fünfstündige Zwangspause eingelegt werden musste. Die Studierenden ließen sich allerdings nicht ihre gute Laune nehmen und verbrachten die Zwangspause in geselliger Runde mit einem Eis und Kaltgetränken. Sogar Pizza wurde noch auf den Autobahnparkplatz geliefert. Gut gelaunt nahmen die Studierenden mit Busfahrer Dieter wieder die Fahrt auf, zwischendurch wurde noch das klassische Exkursionslied Böhmischer Traum angestimmt. Gegen 1:30 erreichten alle glücklich und positiv auf eine gelungene Exkursion rückblickend wieder die Weltstudentenstadt Göttingen.
Die AG Ackerbau bedankt sich bei allen Teilnehmenden und freut sich schon auf die nächste Exkursion, die bereits im kommenden November stattfinden wird.
Bericht von Malte Behrens & Lorenz Ulrich