Chemische Interaktionen
Das Phänomen der Allelopathie wird oft am Beispiel der Walnuss verdeutlicht, da sich in der grünen Fruchtschale und den Blättern ein unterwuchsfeindliches Naphthochinon, bildet (SITTE et al. 2002). Die Bezeichnung Allelopathie stammt aus dem Griechischen, setzt sich aus a) all el on „gegenseitig“ und b) páthos „Leiden“, „Schmerz“, „Krankheit“ zusammen und ist definiert als eine wechselseitige Beeinflussung von Pflanzen aufgrund chemischer Stoffe, die als Gase oder in gelöster Form in den verschiedenen Pflanzenteilen vorliegen können (Brockhaus 2003).
Abb.14 Keimungshemmende Wirkung von Juglon
(nach Strasburger 2002, Auflage 35)
Das so genannte Juglon hat eine stark wachstumshemmende Wirkung gegenüber benachbarter Vegetation anderer und der gleichen Art. Zunächst wird durch Niederschläge der in Blättern und Früchten eingelagerte Stoff 1,4,5-Trihydroxynaphthalin-4-glucosid ausgewaschen. Im Erdboden angelangt, wird die Glucose abgespalten und es entsteht durch Spaltung die chemische Verbindung 1,4,5-Trihydroxynaphthalin. Aus diesem Hydrojuglon bildet sich nach einer oxidativen Reaktion der Stoff Juglon, welcher die inner- und zwischenartliche Konkurrenz stark eindämmt (SITTE et al. 2002).