Dass die Ulmenrinde bzw. der Bast heilende Wirkstoffe enthalten sollte, wurde schon im 1. nachchristlichen Jahrhundert von dem griechischen Arzt Dioskurides gerühmt. Seine Empfehlung war das Abkochen des Bastes zur Heilung hartnäckigem Husten sowie Knochenbrüchen und anderen Hautwunden.
Die Rinde (Cortex ulmi interior) war früher in Apotheken erhältlich. Sie wurde zerkleinert, angefeuchtet und es entstand ein durchsichtiger Schleim der als Salbe oder Umschlag speziell gegen Brandwunden und Entzündungen als gutes Heilmittel galt. Die ausgekochten Gerb- und Schleimstoffe aus dem Bast der Rinde können gegen Durchfälle und Hautekzeme helfen. Positive Nebenwirkungen bei der Anwendung sind, dass der Bast wassertreibend, blutreinigend und blutstillend wirk. Auch einen Ulmensitzbad soll manchen Menschen schon gegen Hämorriden geholfen haben.
In alten Kräuterbüchern wird auch oft der heilende Ulmensaft erwähnt: „Die Blätter des Rüster bedecken sich im Frühjahr massenhaft mit kleinen, von Blattläusen (Aphis gallorum ulmi) herrührenden Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Diesem sogenannten Rüstersaft werden große Heilkräfte zugeschrieben…“ (Mythos Baum, 2000).
Auch die heilige Hildegard von Bingen musste von den heilenden Kräften der Ulme und hielt sie als Gichtheilmittel in großen Ehren. Der Gichtkranke sollte sich an einem Feuer aus Ulmenholz wärmen und so würde er von der Gicht geheilt werden, versprach Hildegard von Bingen. Weiter sagte sie, wer im Wasser bade, das vom Ulmenfeuer erwärmt wurde, der würde frei von Bosheit und erfüllt von Fröhlichkeit und guten Sinnen (Baumheilkunde, 2006).

Bachblütentherapie

„Der englische Arzt Dr. Edward Bach (1888-1936) vermutete als Ursache von Krankheiten negative Gemütszustände wie Sorgen, Angst, Unzufriedenheit, Ungeduld und Traurigkeit. Er suchte nach preiswerten Arzneimitteln, denn die arme Bevölkerung um die Jahrhundertwende konnte sich nichts anderes leisten. Dr. Bach entdeckte 38 Pflanzen, denen sich negative Gemütszustände zuordnen lassen. Je nachdem, welche dieser Gemütszustände sich krankhaft entwickelt hat, kann man durch Einnahme der entsprechenden Blütenessenzen diese krankhafte Entwicklung ausgleichen“ (www.naturheilpraxis-am-wald.de).
Die Ulme wird als Bachblüte gegen Überforderung, wenn starke Personen plötzlich sich ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlen, eingesetzt.

Nahrung

Ulmenblätter wurden früher, nicht nur in Notzeiten, dem Vieh als Nahrung unter das Futter gemischt. Das Ulmenlaub ist nicht nur das Laub mit dem höchsten Futterwert, sondern es trägt zur Erhaltung der Gesundheit bei. Wenn Rinder oder Kühe unter Koliken litten, wurde in ein Liter gezuckerte Milch 50g Ulmenrinde, 20g Gerstenmehl und 50g Fenchel-, Anis- oder Dillsamen eingerührt und verabreicht.
Für die menschliche Ernährung kann man aus den frischen Blättern und den grünen Früchten einen schmackhaften Salat zubereiten. Aus den Samenkernen lässt sich ein fettes Öl gewinnen was zum Kochen verwendet werden kann.
Geeigneter und auch schmackhafter sind die Samen als geröstete Beigabe zu verschiedenen Wildgemüsezubereitungen, zu Suppen und zu Salaten (Baumheilkunde, 2006).