Arbeitspaket 4 - Umwelt und technische Effizienz
Arbeitspaket 4 „Umwelt- und technische Effizienz“ führt eine Betriebsstudie bei Forellenzuchtbetrieben in Niedersachsen und angrenzenden Bundesländern durch. Die Ergebnisse sollen zeigen, wie die Betriebe aufgestellt sind und wo Potentiale zur Verbesserung liegen. Unter anderem durch die eindrucksvollen Auswirkungen der Dürre im Jahr 2018, ist auch die Anpassungsfähigkeit ein entscheidender Faktor für die zukünftige Entwicklung der Betriebe. Die Betriebsstudie beschäftigt sich hauptsächlich mit Produktionsprozessen, der Organisation und häufigen Problemen der Betriebe. Die erhobenen Daten sollen genutzt werden, um die technische Effizienz, Verbesserungspotenziale und Unterschiede zwischen den Regionen aufzudecken. Weitere wichtige Einflussfaktoren, wie der oftmals kritisierte bürokratische Aufwand, sollen ebenfalls dokumentiert und analysiert werden. Im Anschluss wird die Umwelteffizienz der Betriebe fokussiert und evaluiert. Nachfolgend werden die Ergebnisse mit der Forschung der anderen Projektteile verknüpft. Dies zielt ab, mögliche Effekte und die Umsetzbarkeit in die Praxis zu beleuchten. Hier stehen vor allem mögliche organisatorische Anpassungen, die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Tierwohlaspekte, durch veränderte Futtermischungen, im Fokus. Die Ergebnisse sollen allen Verantwortlichen helfen sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und die Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde Bedingungen zu verbessern.
Anfang 2019 wurden 42 Fischzüchter befragt und die Daten im Anschluss analysiert. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Situation für die Betriebe sehr unterschiedlich ist. Das ist besonders bei den Auswirkungen des sehr trockenen Sommers 2018 zu sehen. Während einige Betriebe sehr hohe Ausfälle zu verkraften hatten, gab es bei anderen keine Auswirkungen. Abbildungen 1a&b zeigen die Auswirkungen:
Abb1a&b Mindererträge und Fischverluste durch Dürre 2018 bei Forellenzuchtbetrieben
Drei der befragten Betriebe gaben sogar an, dass der extrem heiße und trockene Sommer die Weiterführung der Betriebe gefährdet hat.
Die Hauptprobleme für die zukünftige Entwicklung waren ein weiterer Teil der Befragung. Drei Problemfelder wurden dabei besonders häufig genannt. Als größten Kritikpunkt sahen die Betriebe den bürokratischen Aufwand für neue Genehmigungen und die Fortsetzung der Produktion. Zweiter Punkt waren hohe Wassertemperaturen und der häufige Rückgang des verfügbaren Wassers. Drittens wurden Probleme genannt im (internationalen) Wettbewerb zu bestehen, durch im Vergleich teure Produktionsbedingungen und hohe Auflagen in Deutschland und teilweise geringe Wertschätzung regionaler Produkte. Alle diese Punkte gestallten die Arbeit der Betriebe schwierig. Die nächste Abbildung zeigt die Erwartung der Betriebe für die Zukunft. Wie zu sehen sehen nur 30% die Zukunft positiv.
Abb2. Zukunftserwartungen der Forellenzüchter in Deutschland 2019