Arbeitskultur und Kommunikation im internationalen Vergleich am Beispiel Schweden - Deutschland Workshop am Mittwoch, den 10. Juni 2015
Ein gemeinsames Projekt der Bereiche Nordische Sprachen, Führung, Projektmanagement sowie Wissens- und Selbstkompetenzen an der ZESS in Kooperation und mit Unterstützung der Deutsch-Schwedischen Handelskammer und des Schwedischen Instituts. Der Workshop richtet sich an alle Interessierten die mehr über Kommunikation in interkulturellen Kontexten erfahren möchten. Die Anmeldung erfolgt über Stud.IP. Bei Fragen melden Sie sich gerne bei der Koordinatorin Dr. Marianne Broermann, E-Mail Marianne.Broermann@zess.uni-goettingen.de, Tel. 0551 39-5485.
Der Workshop findet statt in der ZESS, Goßlerstraße 10, 37073 Göttingen, Raum UE 2 (1. OG.).
Der Vortrag findet statt in der SUB, Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen, Großer Seminarraum (1. OG).
Ziel:
Das tragende Thema und der rote Faden des Workshops ist Kommunikation. Da interkulturelle Begegnungen im heutigen Berufsleben gang und gäbe sind ist es wichtig sich deren Mechanismen und eventueller Probleme bewusst zu sein und sich Handlungsstrategien anzueignen. Dies geschieht in unserem Workshop am Beispiel der deutsch - schwedischen Kommunikation.
Der Workshop befasst sich dabei mit Themen aus vier Kompetenzfeldern, die auch im Ausbildungsangebot der ZESS enthalten sind: Selbstkompetenzen, Sozialkompetenzen, Methodenkompetenzen und Sprachkompetenzen.
Was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Workshop mitnehmen können:
- Verstehen der Bedeutung der interkulturellen Kommunikation im Berufsleben
- Einblicke in Mechanismen, die Kommunikation in internationalen Kontexten beeinflussen: bei kreativen Prozessen, bei Projekten und im Bereich der Führung
- praktische Beispiele für die Kommunikation im deutsch-schwedischen Kontext
- gesteigertes Interesse an den Themen Führung, Projektmanagement, Kreativität sowie schwedische Sprache und Kultur.
Inhalt:
Das Thema Kommunikation wird zunächst aus drei Blickwinkeln beleuchtet:
- Kreativität und Innovation
- Projektmanagement
- Führungskultur
In drei Sitzungen à 90 Minuten geben ZESS-Lehrkräfte (Torsten Nieland, Alexander Moritz und Benjamin Zilles) anhand theoretischer Ansätze sowie praktischer Beispiele einen Überblick zum jeweiligen Thema. Die Leitfragen hierbei lauten immer: Wie wird kommuniziert? Welche Faktoren spielen eine Rolle für die Kommunikation?
Ninni Löwgren Tischer von der Deutsch-Schwedischen Handelskammer ist während des Workshops dabei und gibt einen interkulturellen Input zum deutsch-schwedischen Aspekt. In einem Vortrag zum Abschluss des Tages zieht Löwgren Tischer die Fäden aus den drei Sitzungen zusammen und gibt ihr Fazit. An den Vortrag schließt sich eine Diskussion an.
Das Programm:
12.00-12.30 Begrüßung und Introduktion
12.30-14.00 Kreativität und Innovation (Torsten Nieland)
14.15-15.45 Projektmanagement (Alexander Moritz)
15.45-16.15 fikapaus (dt.: Kaffeepause)
16.15-17.45 Führungskultur (Benjamin Zilles)
18.30-20.00 Vortrag und Zusammenfassung (Ninni Löwgren Tischer), anschließend Diskussion
Ninni Löwgren Tischer ist Master of International Business und verfügt über einen schwedisch-deutschen Hintergrund. Zweisprachig aufgewachsen in Süddeutschland mit schwedischer Mutter und deutschem Vater stand sie schon immer im interkulturellen Spannungsfeld beider Länder. Seit 2000 arbeitet Ninni Löwgren Tischer mit wirtschafts- und handelsfördernden Aktivitäten bei Organisationen, wie der lnvest in Sweden Agency, der Stadt Göteborg, Automotive Sweden sowie der Deutsch-Schwedischen Handelskammer. Seit 2007 leitet sie dort die Abteilung Market Entry & Business Development. lm Rahmen ihrer Tätigkeit hat sie und ihr Team eine Großzahl schwedischer und deutscher Unternehmen zusammengeführt und mit proaktiver, pragmatisch orientierter Unterstützung auf den jeweils anderen Zielmarkt begleitet. Auch führt sie regelmäßig interkulturelle Coachings für deutsche und schwedische Unternehmen, Behörden sowie Gewerkschaften durch, leitet Workshops, Seminare sowie individuelle Trainings für Manager und unterrichtet an Hochschulen. 2013 wurde ihr Buch "Der schwedisch-deutsche Businessführer" im FAZ - Verlag veröffentlicht.
Teil 1 12.30 - 14.00 Uhr
Der Arbeitsplatz als Tummelplatz der Ideen
Will ein Unternehmen langfristig erfolgreich sein, so bedarf es der Innovationen. Das galt schon immer, gilt aber umso mehr in einer Welt globaler und sich immer schneller wandelnder Märkte. Innovationen - Erneuerungen - basieren auf neuen Ideen, die andere nicht gehabt haben. In einigen Unternehmen gibt es Entwicklungsabteilungen, die für das Haben dieser Ideen zuständig sind, andere Unternehmen bedienen sich auswärtiger, meistens kostspieliger Think-Tanks und Innovationsagenturen. Am besten aber wäre es doch, da sind sich fast alle einig, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sowieso da sind und bezahlt werden und noch dazu mit dem Unternehmen vertraut sind, umsatzfördernd kreativ ihre Ideen einbrächten.
Alle Menschen sind kreativ. Die Hirnforschung lehrt uns, dass wir gar nicht denken können, ohne dabei ständig neue Ideen hervorzubringen. Was steht also der innovativ mitdenkenden und mitgestaltenden Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter entgegen? Dieser Frage wollen wir im ersten Teil des Workshops nachgehen und dabei beleuchten, wie Ideen eigentlich in unseren Hirnen entstehen und welchen arbeitskulturellen Nährboden sie brauchen, um zu fruchtbaren Innovationen zu führen. Thematisiert wird auch, welche "Gefahren" mit Kreativität verbunden sind und wo es tatsächlich einiges Mutes bedarf, unternehmerisch umzudenken, damit der Arbeitsplatz zu einem Tummelplatz der Ideen werden kann.
Torsten Nieland ist Koordinator des Bereichs Wissens- und Selbstkompetenzen an der ZESS und gibt Seminare unter anderem zu den Themen Kreativitätstechniken, Interkulturelle Kommunikation sowie Führung und betriebliche Kommunikation. Er verfügt über Erfahrung in der Projektorganisation und -leitung und der Arbeit in internationalen Teams.
Teil 2: 14.15 - 15.45 Uhr
Von der Idee zur Wirklichkeit - Projekte scheitern trotz Projektmanagements.
Kommunikation ist das A & O für erfolgreiche Projektarbeit. Wir können bekanntlich nicht nicht kommunizieren - und genau darin liegt die Herausforderung. Zusammenarbeit in Projekten verursacht besondere Kommunikationsprobleme und Lösungspotenziale.
Doch welchen Anforderungen begegnen wir im speziellen Arbeitskontext von Projekten? Und was ist überhaupt (k)ein Projekt? Was sollten Projektmanagement und -kommunikation leisten, damit aus Ideen Wirklichkeit werden kann?
Alexander Moritz ist Diplom-Sozialwirt und Sprecherzieher (DGSS), Koordinator und Lehrkraft in den Bereichen Kommunikative Kompetenzen und Projektmanagement. Er verfügt über interkulturelle Arbeits- und Projekterfahrungen durch Aufenthalte in England, Frankreich und Marokko.
Teil 3: 16.15 - 17.45 Uhr
Coaching durch Führungskräfte - von der Managerin / dem Manager zur Pädagogin / zum Pädagogen?!
Coaching als Symptom einer sich wandelnden Führungskultur
Der ehemals als Allheilmittel verklärte Begriff des Coaching(s) ist seit Jahrzehnten gängiges Instrument der Personalentwicklung. Doch während das Erlernen von technischen Coaching-Fähigkeiten auf der Handlungsebene bei weitem zu kurz greift und kaum Nachhaltigkeit erreicht, setzt die zu generierende Haltung in der Coaching-Ausbildung neue Maßstäbe auf der Steuerungsebene in den Köpfen innovativer Führungskulturen.
Neben der Vermittlung klassisch lösungsorientierter und systemischer Tools sensibilisiert der Vortrag für die dem Phänomen Coaching zugrunde liegende Haltung und deren Möglichkeit der Integration im Führungsalltag: Spielerisches Lernen und Scheitern in einer positiven Fehlerkultur, wohlgeformte Zieldefinitionen, welche die subjektive Wirklichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würdigen, eine Weiterentwicklung im Übergang von Leistungs- zu Entwicklungszielen...
Wir verlassen im Rahmen des interaktiven Vortrags die Komfortzone und nähern uns über die Lernzone dem Gefahrenbereich an - wie weit gehen Sie?
Dipl. Päd. Benjamin Zilles ist Koordinator des Bereichs Führungskompetenzen an der ZESS Göttingen, NLP-Master und systemischer Berater.