Langperiodische Schwingungen steuern die differentielle Rotation der Sonne
Nr. 5.3 - 02.04.2024
Schwingungen in hohen Breitengraden stellen einen Rückkopplungsmechanismus dar, der die differentielle Rotation der Sonne zwischen Pol und Äquator begrenzt
Das Innere der Sonne dreht sich nicht in allen Breitengraden mit der gleichen Geschwindigkeit. Der physikalische Ursprung dieser differentiellen Rotation ist noch nicht vollständig geklärt. Ein Forschungsteam am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen hat jetzt entdeckt: Langperiodische Sonnenschwingungen spielen eine entscheidende Rolle dabei, das Rotationsmuster der Sonne zu steuern. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.
MPS-Wissenschaftler hatten diese Schwingungen 2021 entdeckt. Die langperiodischen Schwingungen sind vergleichbar mit den baroklin instabilen Wellen in der Erdatmosphäre, die das Wetter bestimmen. Auf der Sonne transportieren diese Schwingungen Wärme von den etwas heißeren Polen zum etwas kühleren Äquator. Um zu ihren neuen Ergebnissen zu gelangen, werteten die Wissenschaftler Beobachtungen des Solar Dynamics Observatory der NASA mit Hilfe modernster numerischer Simulationen des Sonneninneren aus. Sie fanden heraus, dass der Temperaturunterschied zwischen den Polen und dem Äquator etwa sieben Grad beträgt.
Zur Pressemitteilung des MPS geht es hier.