In publica commoda

Presseinformation: Frühes Aus in der Exzellenzstrategie

Nr. 13 - 02.02.2024

Antragsskizzen der Universität Göttingen nicht bewilligt – nur MBExC kann Vollantrag einreichen

 

(pug) Frühes Aus für die Universität Göttingen und ihre Partner am Göttingen Campus in der Exzellenzstrategie: In der Wettbewerbslinie „Exzellenzcluster“ hat das Expertengremium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrates keine der fünf Antragsskizzen der Universität Göttingen für neue Exzellenzcluster zum Vollantrag aufgefordert. Insgesamt entschied das Gremium über 143 Antragsskizzen, nur 41 davon kamen in die nächste Runde. Damit kann nun lediglich der bereits geförderte Göttinger Exzellenzcluster „Multiscale Bioimaging“ einen Vollantrag für eine zweite Förderperiode einreichen. Voraussetzung für die Teilnahme an der Wettbewerbslinie „Exzellenzuniversitäten“ wäre ein zweiter geförderter Exzellenzcluster gewesen. Deadline für die Vollanträge ist der 22. August 2024, die endgültige Entscheidung über die Förderung der Cluster fällt im Mai 2025.

 

„Wir sind tief enttäuscht, dass wir das Expertengremium mit unseren Antragsskizzen nicht überzeugen konnten“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan. „Unsere fünf Skizzen haben uns restlos überzeugt, denn sie wurden in den vergangenen zwei Jahren bei verschiedenen auch externen Begutachtungen und Retreats laufend verbessert. Sie haben sich intern durchgesetzt und damit bereits einige Qualitätskontrollen durchlaufen. Auch mit der langfristigen Strategie der Universität zusammen mit dem Göttingen Campus sehen wir uns grundsätzlich gut aufgestellt, müssen aber schweren Herzens zur Kenntnis nehmen, dass es trotzdem nicht gereicht hat.

 

Wir werden jetzt zunächst die Begründungen des Expertengremiums abwarten und nach einer kurzen Phase der Enttäuschung überlegen, welche Elemente unserer Antragsskizzen wir in anderer Form umsetzen können. Ich danke allen, die sich mit großem Engagement in den Prozess eingebracht haben, sei es als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler, als Gutachtende oder ‚critical friends‘, als Mitarbeitende im nichtwissenschaftlichen Bereich oder auch einfach nur durch Daumen drücken.“

 

Der seit 2019 aktive Cluster „Multiscale Bioimaging: von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen“ (MBExC) entwickelt und kombiniert innovative Methoden, um die strukturellen und funktionellen Grundlagen des Herz-Kreislauf- und Nervensystems über mehrere Längen- und Zeitskalen hinweg zu erforschen. Ziel ist es zu verstehen, wie „molekulare Maschinen“ im Verbund funktionieren und die Aktivität elektrisch erregbarer Zellen und ihrer Netzwerke steuern, sowie Funktionsstörungen aufzudecken. Dies ist Grundlage für die Entwicklung neuer Strategien für die Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Herzens, des Gehirns oder beider, bis hin zu klinischen Studien. Aktuelle Sprecherinnen und Sprecher des Clusters sind der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Tobias Moser, Universitätsmedizin Göttingen, die Chemikerin Prof. Dr. Claudia Steinem, Fakultät für Chemie, und der Chemiker Prof. Dr. Christian Griesinger, Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften.