Waldbau
Aus forstwirtschaftlicher Sicht hat die Buche große Bedeutung in Deutschland. Sie ist die wichtigste einheimische Laubbaumart und eines der bedeutensten Nutz- und Industriehölzer. In Deutschland wird sie seit 200 Jahren erfolgreich natürlich verjüngt, wobei sich zur Begründung von Reinbeständen vor allem der Großschirmschlag bewährt hat. Im süddeutschen Raum wurden auch der Saumschlag oder kombinierte Verfahren angewendet. Das in den letzten Jahren zunehmend steigende Interesse an Mischbeständen lässt sich besser durch ungleichmäßige Auflichtung, als durch den Femelschlag befriedigen. Insofern findet hier ein Trend zu veränderten Betriebsformen statt. Bei der Bestandespflege haben sich eine Reihe von Konzepten entwickelt, u.a. die Auslesedurchforstung nach Michaelis und die qualitative Gruppendurchforstung. Bewährt hat sich vor allem ab einer Oberhöhe von 12 – 16 m eine „freie Auslesedurchforstung“ (Schädelin 1942) mit einer Auswahl von etwa 200 Z-Stamm-Anwärtern pro Hektar. Dabei handelt es sich um hochdurchforstungsartige Eingriffe. Da sich im Laufe des Bestandeslebens Veränderungen der individuellen Qualität und soziologischen Stellung ergeben können ist jedoch bei jedem Eingriff erneut zu prüfen, ob die bisher ausgewählten Stämme auch weiterhin dem Zielbestand entsprechen. Während man sich über lange Zeit an relativ festen Produktionszeiträumen von etwa 140 Jahren orientiert hat, ist heute das Konzept der Zielstärkennutzung (BHD >65 cm) maßgeblich.
Die mit zunehmendem Alter häufig verstärkt auftretende Rotkernbildung bei Buche stellt die angestrebte Zielstärke allerdings in Frage. In der Jugend müssen Buchenvoranbauten aufgrund der oft überhöhten Reh- und Rotwildbestände gezäunt werden, ansonsten kann es zu einem Totalausfall der Pflanzung, durch Verbiss, kommen. Eine weitere Gefahr für junge Buchen sind Spätfröste. Die Buche ist sehr gut als Bodenschutzholz unter Lichtbaumarten geeignet. Vor allem wegen ihres reichen Laubfalls (900g/m²) und ihrer intensiven Durchwurzelung auch tieferer Bodenschichten, ist sie eine boden- und bestandespflegliche Baumart. Mit ihrem tiefreichendem Wurzelwerk ist die Buche in der Lage Nährstoffe und Basen aus tieferen Bodenschichten „hochzupumpen" und so auch für andere Pflanzen, wie z.B. die flachwurzelnde Fichte verfügbar zu machen. Auf diese Art sorgt sie für ein günstiges Bodenmillieu .