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Presseinformation: Die Erforschung des Mittelalters und die Geburt des Experten

Nr. 208/2009 - 23.10.2009

Feierliche Eröffnung des Graduiertenkollegs „Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts“

(pug) Am 28. Oktober 2009 wird an der Universität Göttingen das Graduiertenkolleg „Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts“ feierlich eröffnet. In diesem Kolleg untersuchen Nachwuchswissenschaftler und Professoren, warum im Mittelalter ein Prozess einsetzte, in dem sich zunehmend Berufe mit speziellen Kenntnissen herausbildeten. Juristen und Mediziner, Studierende oder Handwerker wurden aufgrund ihres Spezialwissens zu Experten, auf die alle gesellschaftlichen Gruppen angewiesen waren. Ihr Wissen prägt die europäischen Kulturen noch heute.

Universitätspräsident Prof. Dr. Kurt von Figura, die Dekanin der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Ruth Florack, und der Leiter des Kollegs, der Historiker Prof. Dr. Frank Rexroth, begrüßen Wissenschaftler und Gäste zur Eröffnungsfeier ab 18 Uhr in der Paulinerkirche, Papendiek 14. Den Festvortrag „Expertenkulturen, Wissenskulturen und die Risiken der Kommunikation“ hält Prof. Dr. Martin Mulsow, Professor für Wissenskulturen der europäischen Neuzeit an der Universität Erfurt und Direktor des Forschungszentrums Gotha.

Der Festvortrag ist zugleich der Auftakt der öffentlichen Vortragsreihe „Wissen, maßgeschneidert. Die Geburt des Experten in der Vormoderne“. Im Rahmen dieser Reihe sprechen die am Graduiertenkolleg beteiligten Kulturwissenschaftler sowie Gastreferenten über die Entstehung verschiedener europäischer Expertenkulturen seit dem 12. Jahrhundert. Warum traditionelle Wissensbereiche in dieser Zeit Experten übergeben wurden, wie diese sich selbst und ihr Wissen darstellten und welcher Kritik die neuen Wissensvermittler ausgesetzt waren sind Themen, über die sich Interessierte jeweils mittwochs von 18 bis 20 Uhr im Alten Auditorium, Weender Landstraße 2, Hörsaal Audi 11 informieren können. Zu den Referenten gehört unter anderem der in Tel Aviv lehrende israelische Historiker Gadi Algazi, der am 20. Januar 2010 den Experten Johannes Kepler vorstellen wird.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Graduiertenkolleg für viereinhalb Jahre mit insgesamt mehr als 1,8 Millionen Euro. Aus diesen Mitteln werden 16 Doktoranden und zwei Postdoktoranden mit ihren Forschungsvorhaben unterstützt. Neben Nachwuchswissenschaftlern gehören dem Kolleg neun Göttinger Historiker, Rechts- und Kirchenhistoriker sowie Literaturwissenschaftler der Germanistik, Latinistik und Romanistik an. Ein auswärtiges Mitglied lehrt an der Universität Bern (Schweiz).

Kontaktadresse:
Mona Knorr
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Graduiertenkolleg „Expertenkulturen“
Goßlerstraße 15a, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-13523, Fax (0551) 39-4632
E-Mail: GK-Expertenkulturen@uni-goettingen.de
Internet: www.expertenkulturen.uni-goettingen.de