Presseinformation: Ehrendoktorwürde für Berliner Historiker Prof. Dr. Heinz Schilling
Nr. 3/2009 - 08.01.2009
Theologische Fakultät würdigt kirchengeschichtliche Arbeiten zur Konfessionalisierung
(pug) Prof. Dr. Heinz Schilling, Historiker an der Humboldt-Universität zu Berlin, erhält die Ehrendoktorwürde der Göttinger Theologischen Fakultät. Sie würdigt damit „einen Wissenschaftler, der das Themenfeld Religion früher, entschiedener und beharrlicher auf die Agenda der Frühneuzeitforschung gesetzt hat als jeder andere“, wie es in der Begründung der Fakultät heißt. Prof. Schilling habe dabei das Gespräch mit Kirchenhistorikern und Theologen auf vielfältige Weise belebt und die Integration von Sozial-, Kirchen- und politischer Geschichte maßgeblich befördert. Zur Verleihung der Ehrenpromotion findet am Mittwoch, 14. Januar 2009, an der Georg-August-Universität eine akademische Feier statt.
Heinz Schilling (Jahrgang 1942) studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Soziologie in Köln und Freiburg. Mit einer geschichtswissenschaftlichen Arbeit wurde er 1971 an der Universität Freiburg promoviert und arbeitete anschließend als Assistent und Universitätsdozent an der Universität Bielefeld. 1979 übernahm er eine Professur an der Universität Osnabrück und wurde 1982 an die Universität Gießen berufen. Seit 1992 hat er den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Prof. Schilling ist Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte und Herausgeber einer Fachzeitschrift auf diesem Gebiet.
Wie der Göttinger Theologe Prof. Dr. Thomas Kaufmann betont, hat Heinz Schilling mit seinen Thesen und Studien zur Konfessionalisierung nicht nur eine ganze Reihe von kirchenhistorischen Arbeiten angeregt, sondern auch das Gesamtbild des konfessionellen Zeitalters tiefgreifend verändert. „Das maßgeblich von ihm ausgearbeitete Interpretationskonzept der Konfessionalisierung hat wesentlich dazu beigetragen, die zentrale gesellschaftsgeschichtliche Rolle der drei frühneuzeitlichen Konfessionsvarianten des Christentums – das Luthertum, den Calvinismus und den römischen Katholizismus – in ihren Gemeinsamkeiten, aber auch in ihren Unterschieden tiefer zu erfassen, als dies bisher der Fall war“, so Prof. Kaufmann.
Der Dekan der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Martin Tamcke, wird die Festveranstaltung eröffnen. Nach der Laudatio durch Prof. Kaufmann spricht Prof. Schilling in einem Festvortrag zum Thema „Religion und Konfessionalität in Alteuropa – historische und historiographische Reflexionen aus gegebenem Anlass“. Die akademische Feier in der Aula am Wilhelmsplatz beginnt um 12.15 Uhr.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Thomas Kaufmann, Universität Göttingen, Theologische Fakultät
Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-10408
e-mail: thomas.kaufmann@theologie.uni-goettingen.de, Internet: www.theologie.uni-goettingen.de